KRITIK: SOHN – Trust

KRITIK: SOHN – Trust

Fünf Jahre nach dem zweiten Album Rennen ist SOHN mit dem Album Trust zurück. Ein Album, das eigentlich ganz anders geplant war und durch das wir ein anderes, fast fertiges Album, nie zur Hören bekommen werden.

Als SOHN, aka Christopher Taylor, am Nachfolger zu Rennen arbeitete, war er geplagt von Depressionen und Selbstzweifeln und familiären Veränderungen (statt als Single in Österreich wohnt er mittlerweile mit drei Kindern in Spanien). Und so quälte er sich zu Songs, bis er fast ein fertiges Album zusammen hatte. Dann fuhr er zu einer Songwriting-Session nach New York mit dem österreichischen Produzenten Yakob (Yakob Rabitsch) fuhr, um letzte Songs zu schreiben. Kurz darauf wurde das fast fertige Album komplett verworfen und in wenigen Wochen war Trust fertig.

Opaque Red LP: SOHNTrust

Das Ergebnis leitet eine neue Soundära von SOHN ein. Der Track Riverbank sticht für mich absolut raus, und zeigt diese ganz neue Seite an SOHN: Gewohnt catchy auf die besondere SOHN-Art, aber gleichzeitig auch geprägt von einem sehr coolen, bluesy-elektro Sound mit akustischen Gitarren.

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So organisch klang SOHN bisher nicht, so präsent waren analoge Instrumente noch nie (sieht man mal von dem Live-Album mit dem Metropol Orkest ab). Auf Songs wie Life Behind Glass oder Truce verliert sich dieser Sound leider etwas ins Beliebige und wenn ich nicht aufpasse, hab ich den Song direkt vergessen.

Andere Songs wiederum funktionieren auf Anhieb: Montardit/Segre zum Beispiel. Montardit gibt als Interlude eine Vorstellung, wie die Idee zum Song entstanden sein könnte: man hört Gitarre und Gesang für 20 Sekunden und dann beginnt Segre und man ist sofort im Sog und bewegt den Kopf zur rhythmischen Melancholie.

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Zwischen diesen Polen bewegt sich das ganze Album: Spannend, interessant, schön auf der einen und etwas beliebig, punktlos auf der anderen Seite. Das macht es für mich schwer, ein pauschales Urteil zu fällen. Einige Songs mag ich sehr, andere finde ich jetzt nicht direkt schlecht, aber leider bleibt davon wenig hängen. Mein Sohn (pun intended) findet Riverbank super und die anderen Songs nicht. Er ist zwar noch nicht mal 3 Jahre alt, aber nach ca. 10 Durchläufen muss ich als stolzer Vater sagen: Ja, Riverbank ist wirklich super. Seine Kritik an den anderen Songs ist zwar nicht sehr differenziert (daran arbeiten wir noch), da sind schon noch ein paar weitere gute Tracks auf Trust. Haut mich aber insgesamt nicht völlig um, anders als etwa bei Tremors. Das liegt aber auch daran, dass es auf Trust vielleicht mehr denn je auch auf die Text ankommt – und obwohl ich Texte durchaus wahrnehme, ist das der letzte Aspekt eines Albums der mich interessiert. Was aber grundsätzlich richtig, richtig gut an diesem Album ist: SOHN wiederholt sich nicht, sondern entwickelt sich weiter ohne sich zu verbiegen.

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Von Veröffentlicht am: 10.09.2022Zuletzt bearbeitet: 10.09.2022487 WörterLesedauer 2,4 MinAnsichten: 1155Kategorien: Alben, Kritiken0 Kommentare on KRITIK: SOHN – Trust
Von |Veröffentlicht am: 10.09.2022|Zuletzt bearbeitet: 10.09.2022|487 Wörter|Lesedauer 2,4 Min|Ansichten: 1155|Kategorien: Alben, Kritiken|0 Kommentare on KRITIK: SOHN – Trust|

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Über den Autor: Arne Krause

Mein Fokus bei PiN liegt auf Neoklassik, Ambient, Progressive Rock, Post Rock und Electro. Und allem dazwischen (außer Indie).

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