KRITIK: Deine Cousine – Ich bleibe nicht hier

KRITIK: Deine Cousine – Ich bleibe nicht hier

Bei Ina Bredehorn aka Deine Cousine läuft es derzeit wie geschnitten Brot. Obwohl sich die Künstlerin nach dem 2019er Debütalbum Attacke erst einmal der Pandemie-Bremse ausgesetzt sah, beschreitet die Künstlerin auch 2022 ihren Erfolgsweg unbeirrt weiter.

Mit Ich bleibe nicht hier steht nun das zweite Album in den Startlöchern und es klingt erfolgsversprechender denn je – denn musikalisch erinnert der Sound an Hosen, Broilers und Donots

Bei aller Eingängigkeit findet sich auch Mut zu Soundexperimenten.

Die genannten Referenzen sind beileibe kein Zufall, was spätestens beim Blick auf den Produzenten, Vincent Sorg, klar werden dürfte. Der umtriebige Musikproduzent hat schon so manchem deutschen Act aus den Jugendclubs auf die Festival- und Stadionbühnen geholfen. Und das gelingt ihm mit dem Sound von Deine Cousine erneut. Da wo es vor drei Jahren noch knarzte und ächzte, hat Sorg sein Dampfbügeleisen angelegt und allerhand Schönheitsfalten glattgebügelt. Manch ein:e Kritiker:in wird sicherlich die Nase rümpfen und den glatt geschliffenen Sound in das Zentrum seiner/ihrer Kritik stellen, aber in meinen Ohren klingt das hier alles einfach hitverdächtig. Dabei ist Deine Cousine weit davon entfernt eine einmal entwickelte Songformel über alle zwölf Stücke des Albums auszugießen. Denn bei aller Eingängigkeit ist auch erstaunlich viel Platz für Soundexperimente geblieben. Und so finden Bläsersätze (Bielefeld, Paris oder Madrid) oder gar ein Dudelsack (Einen noch) ihren Weg in das musikalische Setup von Ich bleibe nicht hier

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Daneben finden sich Stücke wie Irgendwo da Draußen oder Bang, Bang, die zwar definitiv auf Nummer sicher gehen und eben jenen angesagten Pop-Punk präsentieren, welcher von Machine Gun Kelly und Co. wiederbelebt wurde, jedoch serviert Deine Cousine dabei alle ihre Stücke mit einer extra Portion Leidenschaft, welche man Sängerin Ina auch zu jedem Zeitpunkt abkauft. Das ist einfach authentisch und mitreißend.  

Live ein Erlebnis – auf Platte jetzt auch.

Und auch wenn Fans bereits das halbe Album durch Vorab-Singles kennen dürften, macht es tatsächlich besonderen Spaß Ich bleibe nicht hier in Albumreihenfolge zu hören. Denn das Album vermittelt einem tatsächlich das Gefühl, man befindet sich auf einem Livekonzert von Deine Cousine und hört die Songs in der Reihenfolge einer Setlist. Und das ist ganz klar als Kompliment zu verstehen, denn so ist es der Band gelungen Energie und die ausgeprägte Live-Stärke von Deine Cousine via Album in eure Kopfhörer zu transportieren. Das es an manchen Stellen kalkuliert wirken mag, sei es der Song für den Armschwing-Scheibenwischer (Stärker als Du denkst) oder die Feuerzeug-Ballade (Bring mich nach Hause), geschenkt – dafür macht die Platte unterm Strich einfach zu viel Spaß und gute Laune. 

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Im Vorfeld der Albumveröffentlichung tourte Deine Cousine dieses Jahr bereits über so bedeutende Festivals wie Wacken, Deichbrand oder das Open Flair. Und auch im Vorprogramm von Die Toten Hosen machte Deine Cousine eine mehr als beachtliche Figur und dürfte bei einigen Musikfans die Neugier geweckt haben. Und genau dafür kommt die Band nun mit dem passenden Album um die Ecke.  

Bewertung: 4 von 5.

Wer es bisher zu keinem Live-Date von Deine Cousine geschafft hat, der hat auf der im September und Oktober stattfindenden Headliner-Tour ausgiebig Gelegenheit: 

DEINE COUSINE – Tour 2022

  • 14.09. Saarbrücken, Garage
  • 15.09. Frankfurt am Main, Das Bett
  • 16.09. Köln, Kantine
  • 17.09. Bochum, Rotunde
  • 21.09. Stuttgart, Im Wizemann
  • 22.09. CH – Zürich, Werk21
  • 23.09. München, Backstage Halle
  • 24.09. AT – Wien, Chelsea
  • 29.09. Berlin, Hole44
  • 30.09. Leipzig, Werk 2
  • 01.10. Bremen, Modernes
  • 02.10. Dresden, Puschkin
  • 05.10. Hannover, Musikzentrum
  • 06.10. Münster, Sputnikhalle

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Von Veröffentlicht am: 08.09.2022Zuletzt bearbeitet: 11.09.2022610 WörterLesedauer 3,1 MinAnsichten: 1237Kategorien: Alben, Events, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on KRITIK: Deine Cousine – Ich bleibe nicht hier
Von |Veröffentlicht am: 08.09.2022|Zuletzt bearbeitet: 11.09.2022|610 Wörter|Lesedauer 3,1 Min|Ansichten: 1237|Kategorien: Alben, Events, Kritiken|Schlagwörter: |0 Kommentare on KRITIK: Deine Cousine – Ich bleibe nicht hier|

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Über den Autor: Marc Erdbrügger

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