Dreifach KRITIK: Nils Frahm – Durton, Streichelfisch, Electric Piano

Dreifach KRITIK: Nils Frahm – Durton, Streichelfisch, Electric Piano

Nils Frahm hat ein weiteres Mal sein Archiv geöffnet und gleich drei neue alte Alben digital und auf Vinyl veröffentlicht. Quantitativer Overkill oder Hidden Gems? Mehr dazu in unserem Review!

Ich war ja schon beim Release von Old Friends, New Friends bereit für neue Musik, wurde dann aber positiv überrascht – anders als etwa bei Empty. Und jetzt gibt es noch mal drei weitere Releases – wobei es sich bei allen davon streng genommen um Re-Releases handelt. Die Alben könnten Fans der ersten Stunde durchaus in Teilen bekannt sein, da sie mitunter als Download verfügbar waren.

Es ist schwer, drei Alben in wenigen Sätzen zu beschreiben, aber ich versuch es mal:

Electric Piano ist ein Album, das Frahm ausschließlich auf einem – surprise – elektrischen Piano aufgenommen wurde, eingespielt in einer Nacht. Frahm selbst war nie so richtig überzeugt von den Aufnahmen, die es bisher nur 2008 als Download gab. Und das merkt man durchaus. Es ist einfach ein bisschen beliebig und längst nicht so gut wie vieles andere was Frahm z.B. auf Solo oder Old Friends, New Friends gemacht hat.

Streichelfisch ist ein Rerelease von 2006 und zeigt eindrücklich Frahms frühe Arbeit, die vielmehr Soundscaping und elektronische Musik war und viel weniger Piano enthielt als später ab Felt (2011). Diese Sounds kennt man auch von Frahms damaliger Band Siva., die ich wirklich nur empfehlen kann. Wer sich fragt, was Frahm dazu so beigetragen hat, kann sich das nun sehr genau vorstellen. Da ich Siva. mag und damals sehr viel gehört habe, mag ich auch Streichelfisch, zumal ich die Musik in Teilen bereits kannte und etwas vorbelastet bin.

Noch älter ist Durton, 2005 in Hamburg aufgenommen, bevor Frahm nach Berlin zog. Auch hier hört man vor allem die elektronische Seite von Frahm wie auch auf Streichelfisch. Beide sind mehr Frickel-Elektro, eher Ambient und nie BigBeat oder etwas dergleichen. Auch das muss man mögen – ich finde es zumindest ganz spannend und freue mich, dass die Musik (wieder) verfügbar ist.

Allerdings: Keins der Alben würde ich mir auf Vinyl zulegen. Dafür reicht es bei mir dann doch nicht an Begeisterung. Ich bin zwar durchaus Frahm-Fan, aber wenn ich mich frage, ob ich die (mit kleinen Kindern durchaus seltenen) Momente fürs Auflegen von Vinyl für eine der drei Platten nutzen würde, muss ich das ganz klar verneinen. Ich würde mich definitiv eher für All Melody oder Wintermusik entscheiden.

Dennoch: Es ist schon beeindruckend, dass Frahm sich einen Status erarbeitet hat, bei dem er auch solche etwas unausgegorenen oder ältere Dinge auf Vinyl veröffentlichen kann. Gut, auf seinem eigenen Label, aber auch das muss man sich leisten können. Mein Tipp: Electric Piano kann man mal durchlaufen lassen, unbedingt mal in Steichelfisch und Durton reinhören, wenn man den frühen Frahm kennenlernen will und dann auch Siva. mal ne Chance geben. Das neue Frahm Album zur „Music For-Tour“ kommt bestimmt. Und das kaufe ich dann auch blind auf Vinyl.

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Von Veröffentlicht am: 13.05.2022Zuletzt bearbeitet: 13.05.2022507 WörterLesedauer 2,5 MinAnsichten: 1077Kategorien: Alben, Kritiken0 Kommentare on Dreifach KRITIK: Nils Frahm – Durton, Streichelfisch, Electric Piano
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Über den Autor: Arne Krause

Mein Fokus bei PiN liegt auf Neoklassik, Ambient, Progressive Rock, Post Rock und Electro. Und allem dazwischen (außer Indie).

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