KRITIK (4 Ohren): The Mars Volta – The Mars Volta

KRITIK (4 Ohren): The Mars Volta – The Mars Volta

Nach 10 Jahren Funkstille und einer vorangegangenen Reissue-Kampagne ihres kompletten Backkatalogs über das Hamburger Indie-Label Clouds Hill, sind The Mars Volta endlich mit einem neuen Album zurück auf der Bildfläche. Im Vorfeld der Veröffentlichung überraschte die Promotion mit einer audiovisuellen Street-Art-Installation, die neues Soundmaterial präsentierte, dich gefolgt von der ersten Singleauskopplung Blacklight Shine, die einen vielversprechenden Vorgeschmack auf das geben sollte, was Rodriguez-Lopez und Bixler-Zavala als Hinwendung des The Mars Volta-Sounds zum Pop bezeichneten. Alles schön und gut, hat das musikalische Ausnahmeduo sich ja noch nie gerne wiederholt und ihren Sound stets um weitere Facetten erweitert und in neue Gefilde vorangetrieben.

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Auch hatten The Mars Volta immer ein hervorragendes Gespür für schöne Momente und verstanden sich schon immer auch auf das Komponieren von ruhigen Stücken. Hinzu kommt, dass Bixler-Zavala natürlich ein wirklich großartiger, ausdrucksstarker Sänger ist, der seinesgleichen sucht.

Warum die beiden uns die insgesamt 14 neuen Tracks jedoch unbedingt als The Mars Volta-Reunion verkaufen wollen, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Schon die weiteren Singles Graveyard Love und Vigil kamen vergleichsweise gewöhnlich daher und leider verhält es sich mit den übrigen Tracks auch nicht viel anders.

Es plätschert alles verhalten und gefällig vor sich hin, ohne große Überraschungen oder Spannungsbögen und ist geradezu zum Einschlafen. Nichts dabei, was auch nur annähernd an frühere ruhige Momente wie bspw. bei Since We’ve Been Wrong, Tourniquet Man oder Asilos Magdalena erinnern, wobei diese Songs ihre Kraft auch durch die Positionen auf den jeweiligen Alben entfalteten. Somit vermisst man auf dem zwar spektakulär angekündigten, neuen selbstbetitelten Album vor allem das, was The Mars Volta seit jeher ausmacht: nämlich das Spektakuläre.

Als EP für die Ruhe vor eben so einem Spektakel hätten vier oder fünf Tracks des neuen Albums mit Sicherheit ausgereicht und gut funktioniert. So, in der jetzigen Form, mit all den zaghaften Meeps und Fleeps der Gitarre und den dahinplätschernden Beats hört es sich für mich eher nach einem Omar Rodriguez-Solo-Album mit Bixler-Zavala Beteiligung an, als nach The Mars Volta. Bleibt zu hoffen, dass die neue Zusammenarbeit fruchtbar bleibt, und sich die beiden schnell eines Besseren besinnen und uns ein besseres The Mars Volta-Album schenken. Das hier schockt leider überhaupt nicht.

Text: Jens Broxtermann

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Von Veröffentlicht am: 21.09.2022Zuletzt bearbeitet: 21.09.20221504 WörterLesedauer 7,6 MinAnsichten: 1308Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: , 0 Kommentare on KRITIK (4 Ohren): The Mars Volta – The Mars Volta
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Über den Autor: Arne Krause

Mein Fokus bei PiN liegt auf Neoklassik, Ambient, Progressive Rock, Post Rock und Electro. Und allem dazwischen (außer Indie).

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