Jens Genehr – Valentin

Der so nett klingende Name Valentin, der so viel heißt wie „der Starke“, ist der Titel der Graphic Novel des Bremer Studenten Jens Genehr und handelt von dem U-Boot-Bunker Valentin im Ortsteil Farge im Stadtbezirk Nord der Hansestadt.

Gebaut wurde Valentin von Zwangsarbeiter:innen in den Jahren 1943 bis 1945. Mehr als tausend Menschen starben während der Arbeiten. Die Werft sollte den Nazis helfen, den Krieg zu gewinnen, doch nicht ein einziges U-Boot startete von dort.

Die Graphic-Novel erzählt die Geschichte des U-Boot Bunkers Valentin aus zweierlei Perspektiven. Die einer Perspektive ist die des Fotografen Johann Seubert, der im Frühjahr 1944 von höherer Stelle beauftragt wurde, den Bau filmisch und fotografisch zu dokumentieren. Das alles selbstverständlich unter größter Geheimhaltung. Das ist die Sicht der Täter.

Die Perspektive der Opfer wird von dem französischen Zwangsarbeiter Raymond Portefaix erzählt. Grundlage hierfür waren die Tagebücher des Franzosen. Es gibt also die beschönigte Version des Fotografen und die grausame reale Version des Arbeiters.

Jens Genehr hat ein Buch geschaffen, das durch seine einfachen, nicht überladenen Schwarz-Weiß-Zeichnungen genau die richtige Stimmung transportiert und einen Teil der deutschen Geschichten und Grausamkeit erzählt.