KRITIK: Power Plush – Vomiting Emotions (EP)

KRITIK: Power Plush – Vomiting Emotions (EP)

„Ich komm aus Karl-Marx-Stadt, bin ein Verlierer Baby, original Ostler!“ so schallt die inoffizielle Indie-Stadt-Hymne von Chemnitz seit einem Jahrzehnt durch die alternative Club-Szene. Corona-Pandemie-Dauer mal ausgenommen.

Dass der Track zehn Jahre später immer noch als Brandbeschleuniger für die aufkeimende sächsische Kulturszene dient, vermochten sich die Jungs von Kraftklub während ihrer Writingsessions in ihren kühnsten Träumen nicht ausmalen. Ein Jahrzehnt später gehen Kraftklub immer noch als Speerspitze der alternativen Musiklandschaft aus Chemnitz durch und in ihrer Gefolgschaft haben sich erstaunlich viele Bands geformt, ausprobiert und weiterentwickelt. Zu diesem Netzwerk zählen ab sofort auch Power Plush, welche nun mit ihrer Vomiting Emotions EP debütieren. 

Power Plush – das sind die drei Frontfrauen Anja (Bass), Maria (Gitarre) und Svenja (Gitarre), sowie Schlagzeuger Nino, welche sich im Dunstkreis der Bands Bikini Kommando und Blond gefunden und gegründet haben. Support-Shows bei Indiegrößen wie Leoniden und Rikas stehen bereits auf der Habenseite und nun veröffentlicht man den ersten Tonträger. Die EP Vomiting Emotions erscheint via Beton Klunker Tonträger, dem Label der Band Blond, in welcher die beiden jüngeren Kraftklub-Schwestern Nina und Lotta Kummer spielen. 

Power Plush zeigen eine größere Reife, als es ein Debüt erwarten lassen würde.

Das hier drei gleichberechtigte Frauen musizieren, machen Power Plush bereits mit dem vorangestellten Intro deutlich. Der EP-Titel wird hier dreistimmig gesungen und auch im weiteren Tonträgerverlauf teilen sich die drei Frauen den Hauptgesang. Auch das Songwriting ist Gemeinschaftsarbeit, so dass man sich über die verschiedenen Einflüsse der EP nicht wundern muss, sondern diese bewundern kann. Denn auch wenn das hier der erste offizielle Release ist, Power Plush vermitteln das Gefühl einer größeren Reife, als es ein Debüt erwarten lassen würde. 

Auf das Intro folgen fünf wunderbare Popnummern, gerahmt von den beiden Vorabsingles Smth Cool und Feelz, deren Clips man hier bestaunen kann: 

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Smth Cool leitet zunächst eine weitere Runde im beliebten Dream-Pop Karussell ein. Nicht die erste Fahrkarte, aber eine, die man getrost lösen kann. Fine As Hell startet als wunderbare Akustiknummer und gerät im Songverlauf immer druckvoller. Das zarte Schnipsen zu Beginn von I Need To Rearrange My Life lässt einen zunächst behutsam in den nächsten Track der EP übergleiten, welcher sich bei weiteren Hördurchgängen als fieser und feiner Ohrwurm in der Ohrmuschel festsetzt. Nicht zuletzt dank des wunderschönen, fast schon hypnotischem, Gesangs während der Bridge. Running Circles fängt anschließend die letzten Sonnenstrahlen des Sommers und sorgt ebenso für gute Vibes wie der Closer Feelz, welcher, hätte ein richtiger Konzertsommer stattgefunden, absolutes Festivalhymnenpotential aufweist. 

Unterm Strich eine absolut wundervolle EP, die das enorme Potential von Power Plush nicht nur andeutet, sondern dieses auch ausschöpft. Man sollte sich diese Band merken, hier könnte was richtig Großes entstehen. 

Der Song für die Playlist/das Mixtape: Smth Cool 

Bewertung: 5 von 5.

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Von Veröffentlicht am: 15.09.2021Zuletzt bearbeitet: 15.09.2021510 WörterLesedauer 2,6 MinAnsichten: 1100Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on KRITIK: Power Plush – Vomiting Emotions (EP)
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Über den Autor: Marc Erdbrügger

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