KRITIK: Part Chimp – Drool

KRITIK: Part Chimp – Drool

Part Chimp ist so eine Band, an der es einfach kein Vorbeikommen gibt, wenn es um Noise-Rock geht. Warum?

Nun, zum einen, weil über die Londoner um Mastermind Tim Cedar spätestens seit ihrem dritten, wegweisenden Album Thriller (2009) in aller höchsten Tönen geredet wird, und zum anderen natürlich auch, weil Part Chimp den Ruf als eine der lautesten Live-Bands genießt, was der Schreiber dieser Zeilen durchaus bestätigen kann, denn es ist bei Part Chimp schwer vorstellbar, dass nicht sämtliche Regler bis ganz nach rechts aufgedreht sind. Lautstärke ist ja bekanntlich auch ein wesentliches Element von Noise-Rock und dementsprechend hoch ist der Grad der dB- Verzerrung auch bei Part Chimp, wenngleich es auf Drool vordergründig etwas gemäßigter und melodiöser zugeht, als noch auf den ersten drei Alben.

Die Riffs von Tim Cedar und Iain Hinchcliffe brutzeln, brunzen und ’shrieken‘ vor Elektrizität, so dass die Bezeichnung Stromgitarren hier wirklich zutreffend ist. Um es auch in den Tieftonfrequenzen ordentlich krachen zu lassen, gehen Part Chimp auf Drool jetzt gleich mit 2 Bassisten zu Werke und Longtime Drummer Jon Hamilton sorgt wie eh und je für den durchschlagenden Punch. Somit hat quasi jeder Song auf Drool auf seine eigene Art und Weise das Potential Lautsprechermembranen zerreißen zu lassen. Da wäre z.B. Opener Back from the Dead, das sludgy One in the Eye oder auch der Titeltrack, die unmissverständlich klar machen, dass es Part Chimp um das pure Zelebrieren von Riffwiederholungen geht, in die sich Part Chimp innerhalb ihrer Songs immer weiter hineinarbeiten. Dabei gelingt es den Londonern zugleich die ‚Wall of Sound‘ immer dicker werden zu lassen.

Oftmals denkt man, der Höhepunkt eines Songs sei schon erreicht, da wird auch schon das nächste Effektpedal getreten und es brunzt noch fetter, oder aber eine Sologitarrenlinie sorgt für zusätzliche Trommelfellreizung. Von Gitarrennoisekakophonien à la Swans oder Sonic Youth, bis zu langsamen Riffwänden à la Melvins oder Torche und Anleihen beim Grunge oder auch Industrial ist der Londoner Noise-Rock-Legende mit Drool ein weiterer Geniestreich gelungen.

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Von Veröffentlicht am: 12.06.2021Zuletzt bearbeitet: 12.06.2021346 WörterLesedauer 1,7 MinAnsichten: 914Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on KRITIK: Part Chimp – Drool
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Über den Autor: Jens Broxtermann

"Most of it is crap. In all forms of music. Find the little diamonds here and there in a bunch of shit. That’s how it happens. To me. And that’s how it’s always been. I never thought that there’s a golden era of any type of music. There are just as many crappy bands 30 or 40 years ago as are now." (Buzz Osbourne, (the) Melvins)

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