FJØRT – D’accord
„D’accord“ ist der konsequente und logische Nachfolger von „Demontage“, und wenn die Jungs so weitermachen, dann haben wir noch einige grossartige Alben und Live-Auftritte zu erwarten. Wenn ich persönlich dann „Passepartout“ live geboten bekäme, wäre ich wunschlos glücklich.
Kaum zu glauben, aber kurz nachdem FJØRT mit „Demontage“ ein eindrucksvolles Debüt auf den Markt geworfen haben, welches ihnen zurecht einen Vertrag bei „This Charming Man Records“ einbrachte, wagte das Trio die Flucht nach vorne um anschliessend direkt das nächste Album zu schreiben und aufzunehmen. Ein Schnellschuss? Weit gefehlt. FJØRT scheint die Luft nicht auszugehen und so prügeln sie sich im gewohnt verspieltem Sound, der hier und dort um einige Elemente erweitert wurde, durch ihre neue Platte „D’accord“.
Der erste, titelgebende Song „D’accord“ ist sowohl der perfekte Opener für das Album als auch für kommende Live-Konzerte. Hymnisch-atmosphärisch kündigen FJØRT sich an bis die Gitarren und Chris gewohnter Gesang die Stimmung durchbrechen und der im Midtempo angesiedelte Song die Platte vollmundig einleitet. Man merkt sofort: FJØRT machen ihr Ding und haben wahnsinnig Spass dabei. Das folgende „Schnaiserkitt“ schlägt in eine andere Kerbe und bietet sich als brutal-verweifelte Dampfwalze als Live-Stimmungsmacher geradezu an.
So konträr die ersten beiden Songs zueinander stehen so wenig verändert sich dies auch auf dem restlichen Album. Im einen Moment noch so verzweifelt und hoffnungslos und im nächsten dann wieder so wütend und auf den Punkt wie ein verwundetes Tier das um sich schlägt. Gerade in den verzweifelteren Momenten dominieren eindringliche, mit Hall unterlegte Melodien, welche die Scheibe mitunter in die Post-Rock-Ecke stellt, wenn man vom Gesang mal komplett absehen würde. „Atoll“ ist hierfür ein sehr passendes Beispiel.
Überhaupt sind Melodien, die sich unaufhaltsam in die Gehörgänge bohren, FJØRTs große Stärke, am eindrucksvollsten beweisen sie uns dies bei „Für Elise“ und dem grossartig-hymnischen Abschluss „Passepartout“ dessen Intensität wohl nicht überboten werden kann. Einigermaßen vergleichbar wären hierbei vielleicht nur die seit 2011 aufgelösten „Escapado“. Auch stimmlich gibt es etwas einiges Neues zu entdecken, so überrascht uns Chris bei „Hallo Zukunft“ mit einem wunderbar verzweifelt gesungenen Clean-Part welcher auf „Demontage“ nur angedeutet wurde.
Der einzige, winzige Kritikpunkt den ich vielleicht anführen würde, ist der, dass die Songs untereinander stellenweise nicht zu unterscheiden sind, was jedoch dem Gesamtniveau bei Weitem keinen Abbruch tut.
„D’accord“ ist der konsequente und logische Nachfolger von „Demontage“, und wenn die Jungs so weitermachen, dann haben wir noch einige grossartige Alben und Live-Auftritte zu erwarten. Wenn ich persönlich dann „Passepartout“ live geboten bekäme, wäre ich wunschlos glücklich.
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