Rantanplan – Stay Rudel-Stay Rebel
Das letzte Album der Hamburger Ska-Punk Band Rantanplan was ich bewusst wahrnahm, ist inzwischen 16 Jahre alt.
Vö: 25.01.2019Drakkar EntertainmentiTunesLP kaufenMein Favorit bleibt nach wie vor das Debüt-Album von 1996. Nun im Jahr 2019 kommt Platte Nummer zehn „Stay Rudel – Stay Rebel“.
Beginnt gar nicht mal so schlecht das neuste Werk. Mit dem gleichnamigen Songs nimmt „Stay Rudel – Stay Rebel“ gleich etwas Fahrt auf. Mit einigen Szenegrößen als Gastmusiker im Gepäck (Joschi von ZSK, Ingo und Guido Knollmann von Donots und noch weitere) wird ein tanzbarer Song über Zusammenhalt auf das Parkett musiziert, der bei den energiegeladenen Live-Shows mit Sicherheit gut funktioniert.
Die danach folgenden sechs Lieder können mich dann leider nicht mehr überzeugen.
Mit „Partytrick“ kommt dann auch noch ein absoluter Tiefpunkt dazu, für den man sich noch nicht mal wirklich entschuldigen kann, weil es einfach zu plump ist. Es mag sein, dass das Zielpublikum Rantanplans diese Form von Humor (wenn es überhaupt lustig gemeint ist) feiert. Meins ist es nicht.
„Rudegirl From Outta Space“ ist zumindest hörbar, erinnert mich auf erschreckende Weise aber irgendwann doch an Seeed. Ich hoffe, dass ich mich (nicht) täusche.
„Kill den Spiegel“ ist nach dem Opener das zweite Lied von zehn auf „Stay Rudel – Stay Rebel“, das mich überzeugen kann.
So in etwa hatte ich Rantanplan in Erinnerung und auch wenn ich längst kein Freund von gepflegter Ska-Musik bin, macht das dennoch irgendwie Spaß. Leider reichen zwei gute Lieder und alibimäßig wirkende Gesellschaftskritik nicht, um wirklich zu überzeugen.
Ich weiß nicht so genau, was ich im Vorfeld erwartet habe, aber definitiv mehr. „Stay Rudel – Stay Rebel“ klingt wie ein Hilferuf in die Jahre gekommener Männer, die auf verzweifelte Art und Weise versuchen, einen nicht mehr vorhandenen jugendlichen Touch aufrechtzuerhalten. Dabei verliert man sich und die ehemals so präsente Punk-Attitüde völlig aus den Augen und verstrickt sich in gelangweilte Melodien und flache Party-Songs, für die man sich beinahe fremdschämen muss. So etwas kannte ich bislang von Rantanplan nicht, vielleicht ist es aber auch das neue Gesicht von St.Paulis bekanntester Ska-Punk Band. Das wäre schade.
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