Heads. – Push

Heads. – Push

Mit Push ist jüngst das neue Album der Berliner von Heads. erschienen, die gegenwärtig wohl zu den relevantesten Noise-Rock Formationen aus hiesigen Breitengraden gezählt werden dürften.

Vö: 29.05.2020 Glitterhouse LP kaufen

Wie der Albumtitel schon vermuten lässt, drücken Sänger und Gitarrist Ed Fraser, Bassist Chris Breuer und Schlagzeuger Nic Stockmann ihren aus Obertönen von Post-Punk und Industrial bestehenden Noise-Rock auf dem neuen Machwerk nochmal weiter nach vorne.

Push kommt, wie auch schon der Vorgänger Collider, mit 10 Songs daher, wobei der erste und der letzte Track wie ein Prolog und Epilog miteinander korrespondieren. Über ein düsteres, vezerrtes Bassloop, welches zum einen von Kristof Hahn (u.a. Swans) und zum anderen von Markus E. Lipka (Eisenvater) verfeinert wird, lässt Fraser hier mit narrativer Stimme und  beklemmenden Textzeilen das Album ein- bzw. ausklingen und bereitet den Hörer auf die kommenden 35 Minuten Heads.– Musik vor. Was dann folgt, ist beileibe wieder kein Easy Listening, auch wenn sich die Tracks auf Push nach dem ersten Höreindruck als etwas zugänglicher erweisen, als noch auf Collider, was wiederum ein Anzeichen dafür ist, wie gut Heads. einfach im Songwriting geworden sind.

Angefangen bei der spitzenmäßigen Aufnahme von Christoph Bartelt (Kadavar) und dem Mix von Magnus Lindberg (Cult of Luna) über die walzenden Grooves von Breuer und Stockmann, bis zur bedrohlichen, unheilvollen Atmosphäre, die Fraser mit Stimme, Text und seinen Gitarrenriffs über das Fundament seiner Rhythmussektion legt, herrscht auf Push gleichermaßen Druck und Bedrücktheit.

Thematisch geht es um urbane Leere, verlassene Gegenden, extremes Klima, leere Straßen und Städte. 

Musikalisch schlagen Heads. auf Push eine Brücke zum Noise-Rock alter Schule. Amphetamine Reptile, The Jesus Lizard oder auch Unsane kommen einem da in den Sinn und an Stücken wie Weather Beaten, Push You Out To the Sea oder Loyalty hätte Chris Spencer sicherlich auch seine wahre Freude. Andererseits fühlt man sich durch die vielen Industrial-Obertöne und der z.T. kalten Atmosphäre, die Fraser & Co. auf Push versprühen, auch an Band wie Jesu, Godflesh oder Soft Kill erinnert, was wiederum nicht verwundert, denn das Aufnahmestudio von Christoph Bartelt ist auf einem alten Industriegelände in Berlin gelegen. 

Auf It Was Important, einem Highlight des Albums, kommen Heads. sogar ohne Gitarre aus, da diese hier durch einen Synthesizer ersetzt wird, wodurch die durchschlagende Kraft von Bass & Schlagzeug und der eindringlichen Stimme Frasers nochmal besonders zur Geltung kommt. Markerschütternd.

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Von Veröffentlicht am: 13.06.2020Zuletzt bearbeitet: 13.06.2020422 WörterLesedauer 2,1 MinAnsichten: 776Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on Heads. – Push
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Über den Autor: Jens Broxtermann

"Most of it is crap. In all forms of music. Find the little diamonds here and there in a bunch of shit. That’s how it happens. To me. And that’s how it’s always been. I never thought that there’s a golden era of any type of music. There are just as many crappy bands 30 or 40 years ago as are now." (Buzz Osbourne, (the) Melvins)

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