Friends Of Gas – Kein Wetter

Am heutigen Freitag erscheint das zweite Album der Gruppe Friends Of Gas. Kein Wetter ist der Nachfolger des 2016 erschienenen Debuts Fatal schwach.

Auf der neuen Platte klingen die Musiker:innen anders als noch vor vier Jahren, es ist deutlich zu bemerken, dass sie seit der damaligen Veröffentlichung viele Konzerte gespielt haben. Viel tighter, ähnlich stoisch brachial, trotzdem abwechslungsreicher als gewohnt.

Es sind verspieltere Melodien zu finden, der Sound wirkt ausgereifter und erwachsener, der Produzent Olaf O.P.A.L. hat gute Arbeit geleistet und die sowieso schon starken Songs geschliffen, als ob ein roher Diamant ohne Vorsicht bearbeitet würden werde.

Die immer wiederkehrenden musikalischen Passage die auch schon auf Fatal schwach zu hören waren finden immer öfter den Ausweg, die Instrumente brechen ständig aus und spielen gegeneinander ohne doch jemals den Bezug zueinander zu verlieren.

Der Sound erinnert jetzt ein wenig an den Backkatalog von Sonic Youth, die Ausbrüche können auch von der Mannheimer Combo Euternase stammen und Nina Walser plärrt in der gewohnt kratzigen Stimme ihre Texte welche inzwischen auch nicht mehr aus einzelnen, immer wiederholten Texten bestehen, sondern – wie die Musik – mehr Abwechslung bieten.

Trotzdem bleiben sie in gewisser Art und Weiser als repetitive Slogans stehen und bohren sich direkt in das Gedächtnis der Hörer:innen. Passend dazu fehlen auch nicht die vom Krautrock inspirierten Parts.

Friends Of Gas haben sich mit ihrem zweiten Album Kein Wetter logisch weiterentwickelt, ohne einen einzigen Funken ihrer Authentizität zu verlieren, nein, viel eher klingt die Platte noch ehrlicher und bedrohender, teilweise sogar ein wenig verängstigend. Und genau das wird wohl auch eines der vielen Vorhaben der Band aus München sein.

Friends Of Gas ist gewollt kein Easy Listening, sie bringen den Schmutz der Straße auf die Bühnen.