Adam Angst – Neintology

Adam Angst – Neintology

Am 28.09.2018 erscheint das 2. Album der Kölner Adam Angst via Grand Hotel van Cleef.

Vö: 28.09.2018 Grand Hotel van Cleef iTunes LP kaufen

Ich war nach „Alexa“ (vorab veröffentlicht) schon sehr gespannt wie der Rest des Albums aussieht…

Gegründet wurden Adam Angst 2014 von Felix Schönfuss, nachdem sich dessen eigentliche Band Frau Potz auf unbestimmte Zeit eine Pause verordnet hat. Ihre selbstbetitelte Debüt LP erschien im Mai 2015. Aufgrund der markanten Stimme werden Adam Angst oft mit Frau Potz verglichen. Mit Neintology dürfte klar werden, dass es hier eine sehr engagierte Weiterentwicklung gab – kein auf der Stelle treten.

Ob Chemnitz oder Hambacher Forst, es sind Stolpersteine unserer Zivilgesellschaft. Neintology nimmt unsere Gesellschaft, die Zeit und die Menschen scharf ins Visier.

Musik als Form der Kritik, das scheint die Verpflichtung von Adam Angst zu sein. Gradlinig setzten die Jungs um Felix Schönfuss dies in ihren Titeln auf Neintology um. Aber auch im realen Leben zeigen sie Rückgrat und stehen für ihre Ideale ein. Vor Tagen bewiesen sie dies sehr  souverän, in dem sie ihren Kölnauftritt (20.11.2018) vom Bürgerhaus Stollwerck in die Kantine verlegten. Der Beweggrund war eine AfD Feier im Bürgerhaus und der Versuch des Betreibers diesen Fakt bewusst geheim zu halten. Dieses Statement und dieser Fakt passen punktgenau zur Erscheinung von Neintology.

Ein Album das sich in gewohnter Weise in keine Schublade stecken lässt. Punkrock mit Anlehnungen an viele Musikstile, Synthesizerbeats und Balkanrythmen. Mit Titeln wie „Alexa“ (benannt nach dem Voiceservice eines monopolistischen Internetversandhauses) wird schonungslos der Mensch und sein Verhalten in der heutigen Zeit aufs Korn genommen. Abhängigkeiten von Technik und Medien bis hin zum Verlust der eigenen Identität. Ich empfinde es als Wohltat, dass endlich mal wieder jemand den Finger in die Wunde legt.

„Ich baue mir eine Blase, eine Blase aus Beton“, Augen zu und schön das Leben genießen. Keine Außenwahrnehmung, empathielose Menschen gezüchtet in unserer Zeit. Kommt mir alles sehr real vor im Jahr 2018. Eine Platte, die den Zeitgeist präzise auf den Punkt trifft. Nie war es wichtiger, die gesellschaftlichen Defizite klar zu beleuchten und schonungslos zu sein. Wachrütteln, das Medikament unserer Zeit, natürlich immer mit einem kleinen Augenzwinkern.

D.I.N.N. – ich werde dich immer Nazi nennen. Klare Kante gegen die Wölfe im Schafspelz. Hat das Potenzial, eine Hymne dieser Zeit und Bewegung zu werden. Adam Angst beziehen eine klare Position – heute nötiger denn je wie ich finde.

Felix Schönfuss und Co. vermeiden es auf Neintology tunlichst den Weg des geringsten Widerstands zu gehen. Vielmehr ist das Album eine zeitgemäße Rundum – Bestandsaufnahme. Adam Angst stellen darauf keine hoffnungslosen Prognosen. Wir sind noch nicht komplett im Arsch (FSF)! Sondern möchten viel eher mit Übersteigerungen, einer Prise Humor und Beispielen verdeutlichen, dass wir noch nicht komplett verloren sind.

Es ist das Jahr 2018, und eine passendere Zeile als „Hättest du mal nicht so viel Scheiß gepostet“ um ein Album zu beenden wird es dieses Jahr aller Voraussicht nach nicht geben.

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Von Veröffentlicht am: 18.09.2018Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018511 WörterLesedauer 2,6 MinAnsichten: 873Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on Adam Angst – Neintology
Von |Veröffentlicht am: 18.09.2018|Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018|511 Wörter|Lesedauer 2,6 Min|Ansichten: 873|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: |0 Kommentare on Adam Angst – Neintology|

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Über den Autor: Stephan Lindner

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