YouTube – EU-Kommission will Ländersperren abschaffen
“Dieses Video ist in deinem Land leider nicht verfügbar. Das tut uns Leid.”
Über diese berüchtigte Mitteilung hat sich so mancher Musikliebhaber schon echauffiert. Für diejenigen, die die Sperre nicht mit Proxtube oder ähnlichen Add-ONs umgingen und denen der verhasste Screen bisher den Puls in die Höhe trieb, könnte es nun bald ein Aufatmen geben: Die EU-Kommission will diese Ländersperren (auch bekannt als Geoblocking) abschaffen.
„Ich hasse Geoblocking aus tiefstem Herzen“ – das sind klare Worte von Andrus Ansip, Vizepräsident der europäischen Kommision und zuständig für den digitalen Binnenmarkt.
Für viele ein Ärgernis: durch die Sperren können User aus anderen Ländern oft nicht auf bestimmte Musik- und Filmstreams oder Liveübertragungen zugreifen. In manchen Fällen sei das gerechtfertigt, wenn etwa bestimmte Staaten Online-Glücksspiele verbieten, insgesamt will Ansip die Sperren aber abschaffen.
Auch das Einkaufen im Internet über Ländergrenzen hinweg müsse laut dem Vizepräsidenten einfacher gemacht werden. Zurzeit sind es laut EU-Kommission nur 15 Prozent der Verbraucher, die online Waren aus anderen EU-Staaten kaufen. Nach Einschätzung der Kommission sind die hohen Versandkosten einer der Gründe für diesen geringen Prozentsatz. Bei Onlineshops im Heimatland kauften nämlich immerhin 44 Prozent ein.
Auch beim Urheberrecht sollen Reformen folgen. Ansip forderte, Menschen müssten leichter Zugang zu Kulturgütern erhalten, zugleich müssten aber die Rechte von Künstlern und Autoren geschützt werden. Von Julia Reda, Abgeordnete für die Piratenpartei im Europaparlament, wurden diese Vorschläge begrüßt. “Leichterer und grenzüberschreitender Zugang zu kulturellen Angeboten stärkt die kulturelle Vielfalt in der EU und schränkt sich nicht – wie von einigen Abgeordneten und Lobbyisten behauptet – ein.”
Ansip sei allerdings in Bezug auf die Frage, wie die Sperren abgeschafft werden sollten, nicht konkret genug geworden. Details zu seiner Strategie für einen europäischen digitalen Binnenmarkt will er Anfang Mai vorlegen.
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