Magret – Surfen EP

Magret kommen aus Trier, Mainz und Köln, machen irgendwas mit Punk und haben gerade in bewährter DIY-Manier ihre EP mit dem sommerlichen Namen „Surfen“ herausgebracht.

Die Band betitelt ihren Musikstil selbst als „Rotzpop“, wenn Rotz für Punk steht, kann man das auf jeden Fall so unterschreiben. Sechs neue Songs im feinsten Studenten-Indie-Emo-Punk-Gewand. Klingt abwertend, ist aber zumindest in diesem Fall nicht wirklich so gemeint. Cooler Punk-Sound mit einer mal wütenderen, mal melancholischeren Stimmlage und super passenden Backingvocals, die mir auf der EP extrem gut gefallen.

Dazu kommen kluge Texte über unangenehme, dafür umso wichtigere Themen und ich glaube, ich spreche für die Meisten, die sich mit solchen Angelegenheiten beschäftigen, wenn ich sage, dass alle froh wären, wenn sie nicht darüber schreiben und singen müssten. Aber in einer Zeit, in der die gesellschaftliche Mitte schrecklich weit nach rechts gerückt ist, ist das Schlimmste das Schweigen. „Stolpersteine“ ist genauso ein Lied. Dort heißt es am Anfang des Songs: „Der Ekel bleibt auch 70 Jahre später, weil hier alles ekelhaft ist.“ und am Ende „Der Ekel bleibt, weil hier jeder schweigt.“