Big Thief – Two Hands

Das Quartett Big Thief aus Brooklyn veröffentlicht mit Two Hands bereits das zweite Album dieses Jahr – das macht dann schon vier Alben in drei Jahren.

Auch die neue Platte ist ziemlich minimalistisch produziert und verleiht fast jedem Song so eine Live-Atmosphäre. Wie immer aber besticht Sängerin Adriane Lenkers Stimme durch Wandelbarkeit und Emotion.

Durch Songs wie das titelgebende Two Hands lockern die US-Amerikaner die teils traurig-rotzigen Songs wieder auf. Auf allen zehn Songs des Longplayers schwebt die Gitarre immer wieder zwischen fröhlich-melodisch zu kratzig-gereizt, das Schlagzeug fordert dabei genauso wie es sich ab und an fast ausschließlich mit der Hi-Hat an die Melodie ranhängt. Und auch inhaltlich hat das Songwriting viel zu geben: sehr emotional und wiederum von einer fast überfordernden Direktheit. Trotz der brutalen Texte verstehen es Big Thief aber die Eindringlichkeit perfekt einzusetzen. Denn vor allem durch die Abwechslung in den Songs kommt es nie zur Langeweile: auf den recht kantigen Song Shoulders folgt dann direkt Not, der sich vor allem durch den explosiven Aufbau auszeichnet. Erst seufzend schleppt sich der Song zu einem fantastischen Gitarrensolo. Und zum Abschluss lassen sie den Hörer mit dem schwermütig bedrückenden Cut My Hair zurück.

Mit Two Hands haben die New Yorker bewiesen, dass sie hervorragend eingespielt sind und vor Kreativität strotzen. Dafür haben sie den Fans ein großartiges Album geschrieben. Two Hands sei jedem empfohlen, der sich gerne von Musik einfangen lässt und auf Unerwartetes wartet.