KRITIK: Sebastian Madsen – Ein Bisschen Seele

KRITIK: Sebastian Madsen – Ein Bisschen Seele

Der deutsche Indie-Rocker, der so schön schreit wie kein Zweiter, verordnet seiner Stimme eine Seelenkur und gibt sich – verglichen mit seiner Hauptband – als Leisetreter. Mit Ein Bisschen Seele veröffentlicht Sebastian Madsen nun sein Solo-Debüt.

Bereits seit 18 Jahren tourt Sebastian Madsen gemeinsam mit seinen Brüdern über die Konzert- und Festivalbühnen unserer Republik. Im Laufe dieser Zeit hat er sich dabei nicht nur einen Namen als Rockpoet, sondern auch als Songschreiber gemacht und wird von Künstler:innen wie Johannes Oerding, Max Richard Lessmann, Ina Müller oder Lea gerne mal zur Unterstützung des Writing Prozesses ins Studio eingeladen. Somit ist es kein Wunder, dass der Sänger auch auf seiner Soloplatte ein mehr als akzeptables Bild abgibt. Und auch das diese Platte dem Genre Soul zuzuschreiben ist, überrascht eigentlich nur im ersten Impuls. Schließlich hatte Sebastian noch nie Berührungsängste was andere musikalische Felder anbelangt, was zahlreiche Kollaborationen mit Künstlern wie Chakuza, Callejon oder Bosse beweisen.

Und wer ganz genau bei alten Madsen-Platten hingehört hat, kann auch bei Tracks wie Kein Weg Ist Zu Weit (vom Frieden im Krieg-Album) oder Wird Sie mich sehen (Lichtjahre), die Liebe zum Soul heraushören. Ganz leicht schimmert sie durch und ist oftmals unter mehreren Gitarrenspuren vergraben. Und so benötigte es am Ende eine Pandemie und die Verdammnis zum Nichtstun, um die verschüttete Liebe zum Soul so freizusetzen, dass daraus ein ganzes Album entstehen konnte. Im Ergebnis sind das zehn Tracks, welche – man muss es leider so sagen – mal mehr, mal weniger gut funktionieren. Das Songschreiber-Talent von Sebastian Madsen bilden die Tracks jedoch verlässlich ab. Und so können sich die Madsen-Fans sicherlich am ehesten auf die Vorabsingle Sei Nur Du Selbst einigen.

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Ich wollte schon lange ein Album machen, das meine Begeisterung für Musik abseits von Madsen widerspiegelt. Ich möchte mich gerne langfristig auch als Solokünstler zeigen und Konzerte mit einer großen Live-Besetzung inklusive Background-Gesang und Bläser-Ensemble spielen.

Sebastian Madsen

Ein Bisschen Seele zerfällt in zwei Hälften

Sei Nur Du Selbst erfüllt all diese Anforderungen und dürfte auch in der Live-Umsetzung ein Smasher sein. Ebenso wie der Opener und Titeltrack, welcher ganz klar die Nähe zum Sound von Curtis Mayfield sucht. Immer wieder wird der Bläsersektion ausreichend Platz eingeräumt und genau dann, wenn es ein bisschen opulenter wird, erreicht Ein Bisschen Seele seine stärksten Momente.

Irgendwie führt es dann dazu, dass das Album in zwei Hälften zerfällt. Die A-Seite wirkt dabei wie der unerwartete Partycrasher, denn man aber nicht vor die Tür setzen will, da er der Grund dafür ist, dass die Partygäste ganz gut unterhalten werden. Die B-Seite wirkt hingegen wie der letzte Partygast, der einfach nicht die Wohnung verlassen möchte und arg die Nerven strapaziert. Stellvertretend sei hier nur die zweite Vorabsingle Immer Nur Am Handy genannt.

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Ein bisschen Seele wird als signierte Limited White Vinyl im ISBESSA Shop, als CD und Vinyl im Handel sowie digital und auf allen Streaming-Plattformen erhältlich sein.

Der Song für die Playlist/das Mixtape: Sei Nur Du Selbst

Bewertung: 3 von 5.

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Von Veröffentlicht am: 29.09.2022Zuletzt bearbeitet: 29.09.2022543 WörterLesedauer 2,7 MinAnsichten: 968Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: , 0 Kommentare on KRITIK: Sebastian Madsen – Ein Bisschen Seele
Von |Veröffentlicht am: 29.09.2022|Zuletzt bearbeitet: 29.09.2022|543 Wörter|Lesedauer 2,7 Min|Ansichten: 968|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: , |0 Kommentare on KRITIK: Sebastian Madsen – Ein Bisschen Seele|

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Über den Autor: Marc Erdbrügger

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