KRITIK: Deaf Club – Bad Songs Forever

KRITIK: Deaf Club – Bad Songs Forever

Justin Pearson schiebt mit seinem Projekt Deaf Club eine neue EP namens Bad Songs Forever nach.

Punk is Politics and Politics is Punk. Drei Wörter, die umgekehrt, in sich gekehrt perfekt auf Justin Pearson zutreffen. Mittlerweile seit 30 Jahren spielt der in Phönix, Arizona groß gewordene Justin in kleinen und größeren Bands, die entweder auf seinem eigenen Label Three One G Records veröffentlicht werden oder auch in Zusammenarbeit mit Epitaph, beziehungsweise Ipecac Records in die Noise-Math-Rock, Electro-Grind Szene gepusht wurden.

Die an zwei Händen vorhandenen Finger reichen schon lange nicht mehr aus, um den musikalischen Fingerabdruck des 46 Jährigen in San Diego wohnenden Musikers zu beschreiben, der es immer wieder schafft bekannten Songs des Indie-Wave-Punk eindrucksvoll in Szene zu setzen, die eigentlich dafür bekannt sind, dass eine Neuinterpretation fast von vornherein zum Scheitern verdammt ist.

Killing Joke 1979 in Notting Hill, London gegründet, gehören definitiv zu der Riege von ausgewählten Bands deren Karrieren Songs hervorbrachten, die zu oft mehr schlecht als recht umgesetzt worden waren, aber mit seinem aktuellen Band-Projekt schafft Mister Pearson erneut ein musikalisches Unikat und pumpt mehrere Psi in ihren Übersong The Wait, dessen politische Inhalte auch nach vier Jahrzehnten leider immer noch aktuelles Zeitgeschehen repräsentieren. Hochgradig mit pumpenden Bässen und Marschrhythmen aufgeladen gelingt es den fünf Mitglieder des Clubs Der Tauben scheinbar mit Leichtigkeit den Song auf ein neues Energielevel zu hieven, ohne Texturen und Atmosphäre der Steilvorlage auszublenden.

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Unheilvoll mit einer gesunden Note an Wut und Frustration ausgestattet geben Deaf Club mit einem Blastbeat infiltrierten, menschlichen Drumcomputer nahezu jede Sekunde Vollgas, Justins Gesang windet sich, begleitet von Backup-Vocals seiner Patronen, Gitarren und Bass reihen sich ein, um mit ihrer Melange gegen Taubheit, Kriege und Depression die vorderste Linie zu stärken. 2019 veröffentlichten Brian Amalfitano, Tommy Meehan, Jason Klein, Scott Osment und Justin Pearson ihre erste Studio Session Contemporary Sickness, die sogar mit einer Remix-EP neue Interpretationen fand.

Anfang Mai hauten uns die Musiker ihr neues Kleinformat Bad Songs Forever um die Ohren und dieses beinhaltete vier neue Songs.

Das Power-Paket spielte einen weiteren Cover-Song ein, dieses Mal ging der Zuschlag an die Pixies und ihr Track Broken Face wurde angemessen durch den Math-Chaos-Wolf gedreht.

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Ansonsten vertreiben oder vertrieben sich Justins Mitmusiker ihre Freizeit bei den Bands ACxDC, Weak Flesh, The Manx und Run With The Hunted, von denen erstgenannte eventuell die Bekanntesten sein könnten und Anfang des Jahres gab es das erste Album Productive Disruption.

Nach der ganzen Zeit der Entbehrungen spielen Deaf Club aktuell in Amerika eine Show nach der anderen und standen als Support von Napalm Death auf der Bühne. Von dieser Qualitativ ganz oben angesiedelten Mischung aus Härte, vertrackt aufspielenden Instrumenten und rhythmischem Shouting könnt ihr euch im kürzlich veröffentlichen Videoclip zu If You Eat A Rat, It Might Be Taste Good gerne überzeugen lassen, dass auch auf der Bad Songs Forever EP verewigt wurde.

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Von Veröffentlicht am: 27.07.2022Zuletzt bearbeitet: 27.07.2022511 WörterLesedauer 2,6 MinAnsichten: 1049Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on KRITIK: Deaf Club – Bad Songs Forever
Von |Veröffentlicht am: 27.07.2022|Zuletzt bearbeitet: 27.07.2022|511 Wörter|Lesedauer 2,6 Min|Ansichten: 1049|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: |0 Kommentare on KRITIK: Deaf Club – Bad Songs Forever|

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Über den Autor: Nico Pfueller

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