Scheisse Minnelli – Waking Up On Mistake Street

Scheisse Minnelli überzeugen auf „Waking Up On Mistake Street“ nicht nur die coolen Skateboard-Kids, sondern auch etwas ältere Menschen, wie mich, die nie über einen Ollie herausgekommen sind.

Die Geschichte von Scheisse Minnelli wurde schon tausendmal erzählt. Der kalifornische Exilant Sam kommt nach Oberfranken und gründet irgendwann Scheisse Minnelli. So zumindest die Kurzfassung. Gerüchten zufolge ist er vor allem in Deutschland geblieben, da man Bier auf offener Straße trinken darf. Ist das schon Freiheit?

Auf „Waking Up On Mistake Street“ machen Scheisse Minnelli eigentlich nichts falsch.

Musik aus einem anderen Jahrzehnt, die immer noch funktioniert. Energiegeladen, schnörkellos und geradeaus. Skatecore, Trash-Punk oder umgekehrt für Skateboarder*innen und alle die gerne mit diesen rumhängen. Die perfekte Begleitmusik für einen schönen Tag mit den Brettern die manchen die Welt bedeuten. Ein gewisser Nihilismus ist bei Scheisse Minnelli nicht wegzudenken, allerdings gibt es Dinge, die der Band scheinbar wichtig sind. Drogenexperimente, Freund*innen, Skateboarden (natürlich) und ganz wichtig ist, dass die Jungs ihr politisches Herz am richtigen Fleck haben. Irgendwo links. Wie es sein sollte.

„Love It Or Leave It“ ist eines der Lieder auf der Platte, gab es 2016 glaube ich schon mal ein Video zu, in dem die politische Ausrichtung ziemlich schnell klar wird. Ein Song gegen jeden Patriotismus und gegen den amerikanischen Staat. „In Green River Wishes“ geht es um den Serienmörder Gary Leon Ridgway, der 2003 zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, nachdem er 49 Morde an Frauen gestanden hatte. Seine Opfer hat er meistens in der Nähe des Green Rivers versteckt. Furchtbare Geschichte.