Rangleklods – Straitjacket
Sexy! Bei Rangleklods aus Dänemark brodelt es höchst erotisch. Angefangen bei den Musikern hinter dem Elektronik-Duo, die man wohl nur lasziv aussprechen kann: Esben Nørskov Andersen und Pernille Smith-Sivertsen. Des Weiteren Leggings und Achtziger-Ästhetik am Cover, ebenfalls scharf. Und: Songs die so tanzbar sind, dass aus dem letzten Nerd im Club ein hüftschwingender Magnet wird.
Musikalisch wohl am wichtigsten für den Sex-Appeal ist, dass auf dem Zweitwerk neben dem männlichen Mastermind Esben Nørskov Andersen auch Pernille Smith-Sivertsen (ja, es macht Spaß diese Namen zu tippen!) ihre schöne Stimme vermehrt einsetzt. Neben geschickt gebastelten Beats und drückenden New-Wave Synthesizern besticht Rangleklods also gerade auch durch die gekonnte Symbiose zweier Charakterstimmen.
Wenn einem noch dazu hin und wieder der Gedanke kommt, dass sich gewisse Lieder („Schoolgirls“, „Forgive“) perfekt für den Soundtrack des wahrscheinlich generationsprägenden Films „Drive“ (auch sexy) geeignet hätten, stehen alle Zeichen auf modernen Ritterschlag. Oder?
Der Zeremonienmeister müsste mit seinem Schwert allerdings auf halbem Weg innehalten. Während die erste Hälfte des Albums noch gefundenes Fressen für elektro-affine Zuhörerschaft ist, die sich trotzdem eine gewisse Soundtiefe erwartet, kommt einem im Verlauf von „Straitjacket“ leider so manchmal das Grausen sobald die Genres Dance und House gestreift werden. Zudem bringen die englischen Texte vielbesungene Liebschaftsthematiken zu platt auf den Punkt.
Die Single „Lost U“ etwa setzt sich unweigerlich in den Gehörgängen fest, doch hätte man lieber geistreichere Textzeilen tagelang im Kopf.
Damit Rangleklods mit ihrem nächsten Album als Gefolgschaft endgültig die Leute bündeln, die sowieso immer in Clubs gehen als auch jene, deren Tanzschuhe ob Skepsis in der Regel verstauben, wäre ein Fokus auf die musikalische Kernkompetenzen der richtige Schritt: noch mehr clevere Gesangsarrangements (optimalerweise auf Dänisch!) und ein kantigerer Lead-Synthesizer-Einsatz. Das Prädikat „sexy“ könnte man sich ja weiterhin zurecht selbst zuschreiben.
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