le_mol – White Noise Everywhere

le_mol – White Noise Everywhere

Das österreichische Duo le_mol besteht aus dem Bandgründer Raimund Schlager (Gitarre, Piano und Synthesizer) sowie seinem Mitstreiter Sebastian Götzendorfer (Schlagzeug, Gitarre und Synthesizer) und präsentiert auch auf dem inzwischen vierten Album White Noise Everywhere eine ausgewogene und wohltemperierte Mischung aus experimentellen Klangwelten, Post-Rock, Ambient sowie Progressive Rock und Noise Rock. 

Vö: 24.04.2020 Panta R&E CD kaufen

Nach den ersten beiden in Eigenregie produzierten Alben Aleph One (2013) und Kara Oh Kee (2015) folgte im Jahr 2018 mit dem Album Heads Heads Heads der bisherige kommerzielle Höhepunkt des eigenwilligen Instrumental-Duos.

Wie das neue Album wurde auch das durchaus erfolgreiche 2018er Album in Zusammenarbeit mit Produzent Georg Gabler (Mother’s Cake) und Oliver Kamaryt (Recording, Mixing, u.a. für Parasol Caravan) in den Studios der GAB Music Factory in Wien aufgenommen. Das Mastering trug Alexander Lausch in den Listen Careful Studios Wien bei und die Veröffentlichung erfolgte erneut beim Wiener Label Panta R&E.

Die Kunst der non-verbalen Kommunikation in Musikform wird auf White Noise Everywhere ausgiebig zelebriert auch wenn man sich entschieden hat für den Track Hands mit Hans Platzgumer erstmals einen Sänger in die Klangstrukturen einzubauen. Im Gesamten bleibt le_mol aber als Instrumental-Formation seiner grundlegenden musikalischen Linie treu und lässt die HörerInnen wie auf einem imaginären Schiff über die Weiten der Traumlandschaften gleiten. Meistens aber nicht immer sind es auf den ersten Blick angenehme Klänge, die als Arrangements aneinander gereiht von einem Song in den nächsten überleiten, aber immer werden ausdrucksstarke Bilder erzeugt, die eine nahezu hypnotische Wirkung haben. Wiederholungen sind das musikalische Muster und Grundprinzip. Das dies spannend sein kann zeigen die sieben sehr unterschiedlichen Stücke, die zwischen knapp unter 2 Minuten (der Opener Mdme Psychosis) bis zu etwas über 11 Minuten (der vorletzte Track Takotsubo) lang sind. Das erinnert teilweise im Post-Rock an Mogwai oder God is an Astonaut.

Im Pressetext heiß es dazu:

„Akribisch erarbeitete, ständig variierende Gitarrensounds und eigens designte Synthesizerklänge türmen sich in Loops zu gewaltigen Klangwänden auf, die, von Raimund Schlager eingespielt und von Sebastian Götzendorfer am Schlagzeug dirigiert, eine packende Atmosphäre erzeugen. Allein durch die Schleife als Mittel zum Zweck bedingt, bauen sich die Songs von le_mol Schritt für Schritt auf und bieten den Hörenden reichlich meditative Projektionsfläche, die von eruptiven Zäsuren geprägt ist. Analog dazu bietet das siebenteilige Album mit einer Spielzeit von 33 Minuten einen Kontrast zwischen ruhigen, träumerischen Interludes auf der einen Seite und groß aufgebauten Songs auf der anderen Seite, die jeweils für sich genommen mit Ups- und Downs gespickt sind. Damit bringen le_mol ihre hinter der Musik versteckte Nachricht auf den Punkt: „White Noise Everywhere“ meint das fortwährende Bombardement an Informationen und Bespaßungen, dem sich Menschen täglich freiwillig oder unfreiwillig aussetzen. Entschleunigung passiert trotz unterbewusstem Wunsch danach oft nur in erzwungener Art und Weise, z.B. durch ein tragisches Ereignis wie einem Beziehungsende oder einen Todesfall. Einem lauten Knall durch das weiße Rauschen gleichend, bringen uns diese Momente zurück zu uns selbst und können wahre Augenöffner sein.“

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Von Veröffentlicht am: 24.04.2020Zuletzt bearbeitet: 24.04.2020524 WörterLesedauer 2,6 MinAnsichten: 795Kategorien: Alben, Kritiken0 Kommentare on le_mol – White Noise Everywhere
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Über den Autor: Richard Kilian

"Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik" Wer mit Stephen King, Charles Bukowski, Andrew Vachss und Elmore Leonard sowie Marillion, Cigarettes after Sex, Motorpsycho, The Jayhawks, Sufjan Stevens, Rush und God is an Astronaut etwas anzufangen weiß, der ist bei mir richtig.

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