Drangsal – Zores

Drangsal – Zores

Neues Album, neue Sprache: Mit seinem zweiten Album Zores widmet sich Drangsal nicht nur seiner Muttersprache, sondern weiß auch mit einem gekonnten 80er Mix zu überzeugen.

LP kaufen iTunes Vö: 27.04.2018 Caroline

Der erste Eindruck, wenn man das neue Album des Rheinlandpfälzers hört, ist überraschend. Deutsche Texte, aufbrechende Refrains und eine Stimme, die uns an die Legenden der neuen deutschen Welle erinnert. Der Albumtitel „Zores“ lässt sich gut auf Englisch lesen, bedeutet jedoch auf Deutsch so viel wie Streit oder Zorn, in diesem Fall wohl Zorn auf die Schnelllebigkeit und die Vergänglichkeit des Alltags.

Während man bei dem bereits im Vorhinein veröffentlichten Song Turmbau zu Babel im Refrain mit einer für Schlager typischen Gesangsmelodie erst einmal etwas verwirrt ist, ergibt im Albumkontext doch alles wieder einen Sinn, denn direkt zu Beginn des Albums steht Eine Geschichte als lupenreines Beispiel für die Kreativität von Max Gruber. Ein leicht melancholischer Auftakt endet in einem kurzen Höhepunkt, der einem die Neugier in die Ohren treibt. Es folgt Jedem das Meine, ein narzisstisch angehauchter Titel, dem wohl keine andere Gesangsstimme besser stehen würde, als die jetzige. Mit Magst Du mich zeigt sich die jugendlich verliebte Seite von Zores wohl am besten. Es vergeht kein Refrain, in dem man nicht mit einem lachenden und einem weinenden Auge an seinen Teenie-Schwarm zurückdenkt. Ein weiterer Titel, der auf keinen Fall unerwähnt bleiben sollte, ist Weiter nicht. Die Energie, die hier im Refrain durch die durchschranzenden Gitarren und die sehr bestimmte Gesangsmelodie vermittelt wird, ist einzigartig. Einzigartig ist auch der wohl ausgefallenste Song auf Zores, die Nummer 9. Ein Synthesizer-Gewitter zieht auf und irgendwo zwischen alten Street-Fighter Melodien und 80er-Riffs steigt einer der wenigen englischsprachigen Titel am Album empor, Arche Gruber.

Mit Zores hat Drangsal ein Deutschpop-Album auf den Markt gebracht, das sich von der breiten Masse absetzt. Enorm durchdacht und kreativ ist es ein Must-have für jeden 80s Fanatiker.

Übrigens! Wer den extrovertierten Rheinlandpfälzer dieses Jahr live sehen will, kann sich freuen, er ist im Herbst auf Deutschlandtournee.

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Von Veröffentlicht am: 08.05.2018Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018344 WörterLesedauer 1,7 MinAnsichten: 904Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on Drangsal – Zores
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Über den Autor: Benedikt Wagensonner

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