Freiburg: Interview zum Re-Release von High Five Zukunft

Freiburg: Interview zum Re-Release von High Five Zukunft

Die Band Freiburg veröffentlicht 10 Jahre nach dem Release von High Five Zukunft ein Re-Release der Platte.

Unser Autor Paul diese Möglichkeit genutzt, um Jonas ein paar Fragen zu Neuerungen, den Prozess und die Auseinandersetzung mit der eigenen Musik aus der Retrospektive zu stellen.

Eine lange vergriffenes Album wieder neu aufzulegen, schön remastern, neues Cover, was war der Grund für euch diesen Prozess mit eurer Platte High Five Zukunft zu gehen?

Ehrlich gesagt, war der Grund Weini, der mit seinem Label This Charming Man Records unsere anderen beiden Alben veröffentlicht hat. Er meinte, dass da noch Nachfrage wäre. Die High Five Zukunft war ja schon seit Ewigkeiten vergriffen, obwohl es 2015 eine ganz kleine 100er Neuauflage, auch mit alternativem Cover, auf unserer Kanüle Abwärts Tour gab. Und diese Neuauflage gab es auch nur auf dieser Tour.

Was denkt ihr, nimmt eine Neuveröffentlichung der Platte seinen Wert oder unterstreicht es die Besonderheit sogar?

Falls diese Frage monetär gemeint ist, also für Sammler, denke ich mal nein. Dann würde es das ganze vllt. eher unterstreichen und noch besonderer machen. Wobei ich diese Denkweise absolut absurd finde. Als High Five Zukunft 2010 geplant und auch released wurde, hatte man bei der Stückzahl von 500 Stück ehrlich gesagt einfach nur Schiss, ob man sich da nicht doch übernimmt und die Platte bald auf jedem kleineren Festival bei den Distros in der 5€ Grabbelkiste finden wird, und zwar auf Jahre.

Aus sentimentaler Sicht unterstreicht das Remaster einfach nur den Wert. Ich meine klar, die meisten Songs haben es, bis auf unserem 10 Jahre Geburtstags Weekender, nicht mehr auf die Setlist geschafft, wenn wir live gespielt haben. Aber jetzt nochmal reingehört, aufgrund dieses Prozesses, war ich einfach nur überrascht, wie gut die Songs gealtert sind. Textlich wie musikalisch. Und diese Songs haben einfach direkt wieder funktioniert. Kein Hauch von Oh-Gott-was-haben-wir-uns-denn-dabei-gedacht.

Könnt ihr unseren Leser.innen erzählen, wie man sich einen solchen Prozess vorstellen kann? Wie sitzt man als Band zusammen, welche Fragen stellt man sich, welche Antworten gibt man sich?

Nun ja, da haben wir aus den üblichen Pandemiegründen als Band nicht wirklich zusammengesessen. Das lief dann alles über unsere Chatgruppe. Was eigentlich sehr schade ist, aber nun mal in solch einem Jahr so ist. Die einzigen Fragen die aufkamen, waren machen, ja oder nein? Oder zufrieden mit dem Mix? Zufrieden mit dem Cover? Falls nein, welche Wünsche? Das war dann doch alles unspektakulärer, als man sich das vllt so vorstellt.

Was hat die Auseinandersetzung mit der eigenen Musik bei euch bewirkt? Hat sich der Blick darauf geändert? Welche Gefühle spielten eine Rolle?

Es kamen hauptsächlich nur nostalgische Gefühle hoch. Ich habe mich durch das Reinhören wieder an Konzerte und Nächte zurückerinnert, die ich schon seit Jahren verdrängt hatte. Aber auch Erinnerungen, wie die Monate im Proberaum, in denen wir die Platte geschrieben haben. Oder der Studioaufenthalt damals. Klar gab es auch den ein oder Schmunzler, weil man rückblickend das eigene Songwriting nochmal ganz anders beurteilt. Aber auch hier lief Gott sei Dank alles ohne irgendwelcher awkward Momente ab.

Erzählt doch uns Leser:innen kurz was sich durch das Remastering verändert hat und was es bei der Neuauflage sonst für Neuerungen, Specials etc. geben wird.

Es wurde nicht viel umgebaut. Es wurde ehrlich gesagt einfach etwas runder gemacht, also hier und da etwas entzerrt. Die Snare und der Bass drücken mMn jetzt mehr.

Wer sollte sich diese Platte kaufen? Sammler:innen und Liebhaber:innen? Fans? Oder um die Frage anders zu formulieren: Warum sollte ich mir eine Wiederveröffentlichung kaufen, wenn ich schon eine Erstpressung im Plattenregal habe?

Naja, wenn du die Erstpressung hast. Dann erst einmal Danke. Dann hast du uns nämlich schon sehr früh supportet und auch einen Teil dazu beigetragen, dass wir diesen Quatsch 11 Jahre lang machen durften. Wie aber bereits oben erwähnt, diente das Ganze eher der Nachfrage und ist kein die Kuh-muss-gemolken-werden Move. Wenn du aber auf Remasters stehst, weil du denkst, ja geile Platte aber schiebt einfach zu wenig, ja dann Bitte schön.

Neue alte Platte. Was machen die Freiburger denn sonst so gerade? Erzählt doch mal von euren anderen Projekten.

Tom spielt weiterhin bei Auszenseiter, die übrigens 2019 eine ganz fantastische Platte rausgebracht haben. Lars spielt bei The Dead Sound, die auch 2019 eine starke Platte released haben.

Und zum Schluss: Auf was darf sich ein Freiburg-Fan in der Zukunft denn sonst noch freuen?

Titelbild: Freiburg | (c) Jolly Roger

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Von Veröffentlicht am: 10.02.2021Zuletzt bearbeitet: 10.02.2021760 WörterLesedauer 3,8 MinAnsichten: 838Kategorien: InterviewsSchlagwörter: , 0 Kommentare on Freiburg: Interview zum Re-Release von High Five Zukunft
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Über den Autor: Paul Schall

Hat sich nach elfJahren an Köln gewöhnt, ist aber noch immer nicht 100% davon überzeugt. Mag gerne Pizza, Pasta und Punkrock, ist aber auch anderen veganen Spezialitäten und anderen Musikgenres nicht abgeneigt. Ist außerdem Fußballfan und ständig von vielem angepisst.

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