BERICHT: Heather Nova – Osnabrück, Rosenhof, 19.10.2022
Auch Heather Nova musste aus hinlänglich bekannten Gründen ihre gesamte Tour verschieben. Mit zweijähriger Verspätung spielte sie nun endlich wieder in Osnabrück und die Fans waren sich einig: Das Warten hat sich gelohnt.
Im Vorfeld mussten die Besucher:innen jedoch noch etwas zittern, denn kaum hatte die aktuelle Heather Nova Tour am 04.10.2022 in der St. Stevenskerk in Nijmegen begonnen, erzwang eine Corona-Erkrankung auch schon wieder eine Unterbrechung. Zum Opfer fielen einige Konzerte in Belgien und Luxemburg, welche im glücklichen Fall verschoben werden konnten und im unglücklichen leider abgesagt werden mussten. Für alle keine leichte Zeit und die bei Künstlerinnen und Künstlern vorherrschende Nervosität merkte man auch Heather Nova zu Beginn des Abends an.
Ein Abend in familiärer und intimer Atmosphäre
Dabei übernahm die Aufwärmphase für das Konzert noch jemand ganz anderes. Und zwar der Musiker Jonathan Frith, welcher nicht nur der Cousin von Heather ist, sondern auch der erste Künstler welcher auf Heather Novas selbst gegründeten Label Saltwater Music unterzeichnet hat. Eine Tatsache die Frith selbst ironisch so kommentierte, dass er es ohne die Familienbande wohlmöglich nicht auf das Label geschafft hätte. An diesem Abend stellte er jedoch sein musikalisches Talent unter Beweis und überzeugte mit seinen eigenen Songs die als Referenz zu Bob Dylan oder Jon Hiatt wahrgenommen werden könnten. Und weil eine Hand die andere wäscht, hat es sich Heather Nova nicht nehmen lassen beim Track Lament auf dem Debütalbum von Frith als Gesangspartnerin vorbeizuschauen. Insofern ein passender Support für ein Konzert in solch einer intimen und familiären Atmosphäre wie es der bestuhlte Rosenhof in Osnabrück zuließ.
Ohnehin versuchte Heather Nova an diesem Abend die Musik und ihre Songs in den Kern zu rücken. Da die Tour als Acoustic-Tour läuft, präsentierte die Sängerin ihre Songs zum größten Teil solo und nur begleitet durch Gitarre oder Klavier. Lediglich für zwei Songs kamen jeweils Schlagzeuger Che Albrighton um auf dem Cajon zu begleiten und Jonathan Frith nochmals auf die Bühne. Bleibenden Eindruck hinterließ hier vor allem die gemeinsam mit Albrighton dargebotene gefühlvolle Coverversion von Stayin Alive, sowie das schwungvolle Be Your Light.
Ungeteilte Aufmerksamkeit von Seiten des Publikums
Ohne Frage stand auch die sensationelle Stimme von Heather Nova im Mittelpunkt des Abends. Die Gesangsmelodien wurden stets klar und hell vorgetragen und Nova lieferte in diesem Bereich eine Top-Performance ab. Umso mehr Respekt musste man demnach einer Dame aus dem Publikum entgegenbringen, welche sich traute gemeinsam mit Nova den Hit London Rain im Duett vorzutragen. Tatsächlich einer der wenigen Momente, in denen sich Heather Nova recht publikumsnah zeigte. Ansonsten wirkte sie sehr konzentriert und taute erst zum Ende der Show etwas auf und setzte auf etwas Konversation mit dem Publikum. Dabei begegneten sich beide Seiten stets höflich und respektvoll. Nova bedankte sich beim Publikum, dass diese ihre Konzerttickets zwei Jahre aufbewahrt hatten und das Publikum dankte es mit ungeteilter Aufmerksamkeit.
Würde man am Ende des Abends nach dem Haar in der Suppe suchen, so wäre es vermutlich die relativ kurze Spielzeit und die Songauswahl. Unterm Strich haben 17 Songs den Weg in die Setlist gefunden, aber bei dem reichhaltigen Repertoire von Heather Nova, ist es natürlich kein Wunder, dass viele Songwünsche auf Seiten des Publikums unerfüllt blieben. Leider auch ein Abend ohne Walk This World, Truth And Bone oder Heart And Shoulder. Die Chance besteht jedoch beim nächsten Mal.
Titelbild und Fotos: (c) Marc Erdbrügger
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