PiNchen: Dottie Andersson – Drinking Gasoline (EP)
Dottie Andersson ist eine Songwriterin aus Småland, Schweden. Und bald werden eine Menge Leute wissen, dass das so ist. Ihre jetzt erschienene Debüt-EP gibt einen beeindruckenden Einblick in ihr vielseitiges musikalisches Talent.
Aufgewachsen ist Dottie in einer musikalischen Familie, hat Schlagzeug studiert (was sonst?) und mit ihren drei jüngeren Schwestern in einer Band gespielt. Unter dem Einfluss von Vorbildern wie Veronica Maggio, Bon Iver, Caroline Polachek oder Phoebe Bridgers hat Dottie Andersson jetzt ihren eigenen Sound gefunden. Das Ergebnis ist eine fantastische Debüt EP mit dem Titel Drinking Gasoline.
Große Überraschungen warten auf der EP naturgemäß nicht mehr, denn schließlich fasst die Songsammlung lediglich die bereits erschienenen vier Singles zusammen und legt mit Already There einen bisher unveröffentlichten Track obendrauf. Dennoch trägt die EP zur Bewusstmachung bei, was für eine talentierte und vielfältige Künstlerpersönlichkeit in Dottie Andersson schlummert. Der Sound mixt Indie und Electronic-Einflüsse und besitzt das Potential sowohl Indienerds als auch Popliebhaber auf den Konzerten Anderssons zu vereinen. So wundert es natürlich auch nicht, dass die erste Vorab-Single, Heavy Objects, auch den Weg in die Playlisten der hiesigen Kultur- und Studentenradios gefunden hat:
Der Song transportiert süße Melancholie, bestechende Frechheit, eine Spur Sturheit verbunden mit einer gestochen scharfen Ausstrahlung. Also ein bisschen von alledem, was Dottie auch selbst ausmacht. Das bisher unveröffentlichte Already There kommt anschließend äußerst reduziert daher, klingt aber dennoch sehr einnehmend und nach intelligentem Pop mit schwedischer Trademark. Zum bereits veröffentlichten Track I Want It Bad äußerte sich die Sängerin in der Vergangenheit folgendermaßen:
‘I Want It Bad’ bezieht sich auf meinen ewigen Wunsch, dass alles perfekt sein soll, aber es einfach nie so sein wird. Unsicherheiten, Reue und Overthinking – all das hasse ich. Ich möchte einfach nur dasitzen und zusehen, wie das grüne Gras neben mir wächst.
Dottie Andersson über ihren Track I Want It Bad
Und auch die beiden weiteren Tracks der Debüt-EP wissen zu überzeugen. Das intime und deutlich zurückgenommene Permanent Records zeigt Dottie Andersson dabei sogar von einer gänzlich anderen Seite.
Ich schrieb den Song als Erinnerung. Das Einzige, was mich davor bewahrt hat, die Vergangenheit zu romantisieren, war sich an die Umstände zu erinnern und der einzige Weg über die Situation zu sprechen, war einen Song darüber zu schreiben. Liebe ist nicht fair. Der eine bietet dir die Welt an, der andere vergisst, dass du überhaupt da bist. Die Gefühle verschwinden, aber der Schmerz bleibt – er bleibt wie ‘Permanent Records’, – für immer.
Dottie Andersson
Über die komplette EP beweist Dottie Andersson melodisches Feingefühl und inszeniert sich auf eine sympathisch zurückhaltende Art als Künstlerin, die man im Auge behalten sollte.
Der Song für die Playlist/das Mixtape: Heavy Objects
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