KRITIK: Drowning Dog & Malatesta – Gen Pop
Der Bass schwingt auf der neuen Platte des Rap-Duos Drowning Dog & Malatesta, kurz DDM, zerstört textlich Grenzen und überwindet diese musikalisch.
Hier ist alles fortwährend in Bewegung, keine Stagnation. Was politische Haltung in den Köpfen und im täglichen Leben ist, zeigt sich auch in den Liedstrukturen. Hier gleicht keines dem Nächsten. Nur der Bass bleibt, der rote Faden, das Wummern, das als Befreiung und Bedrohung stehen kann.
Seit 2005 sind Drowning Dog & Malatesta gemeinsam aktiv, ursprünglich aus Schottland und Kalifornien, liegt der Lebens- und Schaffensmittelpunkt in Berlin.
Auf Gen Pop, was für „General Population“ steht, geht es um Zusammenhalt der Unterdrückten und gemeinsame Stärken (Whole Lot), Got No Home behandelt den (Nicht-) Umgang mit den Ärmsten der Armen. Der Begriff „Gen Pop“ ist ein Begriff aus den Gefängnissen der USA, auf dem Album lässt er sich etwas erweitern. Hier steht „Gen Pop“ für den/ die Durchschnittsarbeiter:in, für Menschen, die von Armut betroffen sind in einem kapitalistischen System, welches auf Ausbeutung gedeiht.
Als Feature gibt es auf dem sehr abwechslungsreichen Album einen Track bei dem das südafrikanische, anarchistische Musikkollektiv Soundz Of The South beteiligt ist (One Day). Ansonsten lässt sich noch positiv das Sample des Protestsongs Gone Gone Gone von Red Shadow am Ende vo Self Made erwähnen, welches außerdem perfekt als Überleitung zum extrem basslastigen Swingin Back fungiert. Grandios.
Wut und Mut, keine Zeit für Ohnmachtsgefühle, DDM sind noch immer kämpferisch und hoffnungsvoll. Musik für den Plattenteller und die Straße mit sehr viel Herz und Kopf.
Erschienen ist das Album unter anderem bei Upstartz Records und Fire and Flames.
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