KRITIK: Blond – Perlen

KRITIK: Blond – Perlen

Die Redensart „Perlen vor die Säue werfen“ stammt aus der Bibel. Genau heißt es dort wohl „…ihr sollt eure Perlen nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und zerreißen.“

Blond bewerfen toxische Männlichkeit und weiße alte Männer, die die Bühnen der Festivals besetzen als wären es ihre eigenen, auf ihrem Album Perlen nicht mit ebendiesen, sondern sie erteilen eine Absage.

Die Indie-Pop Blond aus Chemnitz ist der vermutlich coolste Pop den dieses Land zu bieten hat. Eine Kugel Eis mit explosivem Geschmack, süß und bitter wie das Leben. Das sind Blond, das ist Perlen. Das Trio, bestehend aus den Schwestern Nina und Lotta Kummer und außerdem Johann Bonitz, spricht problembehaftete Themen wie toxische Männlichkeit, mentale Gesundheit und das Musikbusiness an und unterstreichen diese mit wundervoll tanzbaren Synthie-Pop Klängen. Dadurch schwindet die Schwere der Themen, die Ernsthaftigkeit rückt dennoch in den Fokus.

Zwischen Partysongs und melancholischem Tiefgang, Blond stechen die Finger in die Wunde (das Patriarchat) und stehen für Feminismus ein. Sie geben sich nicht mit den Umständen zufrieden und machen das auf Perlen nahezu in jedem ihrer Lieder deutlich.

Perlen ist ein ausdrucksstarkes Album, das durch eine ambivalente Symbiose von Musik und Inhalt besticht und aufgrund dessen eines der Pop-Alben 2023 bleiben wird. Für mehr politischen Indie-Pop, das Patriarchat zerschlagen, virtuelle Scheinwelten beenden, echte Emotionen zeigen. Das sind Blond.

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Von Veröffentlicht am: 10.05.2023Zuletzt bearbeitet: 10.05.2023244 WörterLesedauer 1,2 MinAnsichten: 1068Kategorien: Alben, Kritiken0 Kommentare on KRITIK: Blond – Perlen
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Über den Autor: Paul Schall

Hat sich nach elfJahren an Köln gewöhnt, ist aber noch immer nicht 100% davon überzeugt. Mag gerne Pizza, Pasta und Punkrock, ist aber auch anderen veganen Spezialitäten und anderen Musikgenres nicht abgeneigt. Ist außerdem Fußballfan und ständig von vielem angepisst.

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