BUCHKRITIK: Mareike Fallwickl – Die Wut, die bleibt

BUCHKRITIK: Mareike Fallwickl – Die Wut, die bleibt

Die österreichische Autorin Mareike Fallwickl hat mit Die Wut, die bleibt ein außerordentlich zorniges und ehrliches Buch geschrieben. Sie spricht die gesellschaftliche Rolle der Frauen klar an und gibt ihnen verschiedene Stimmen.

Im Mittelpunkt des Buches stehen drei Frauen. Helene, Sarah und Lola. Drei Frauen die auf besondere Weise ein Beziehungsdreieck bilden. Drei Frauen, die sinnbildlich für alle Frauen einer Gesellschaft stehen. Jede könnte es sein. Helene ist die beste Freundin von Sarah und die Mutter von Lola und stürzt sich zu Beginn des Romans vom Balkon. Die Ausgangssituation ist der Tod der Mutter, der Tod der besten Freundin. Neben Lola und Sarah sind da auch noch Sunny (die beste Freundin von Lola), Alva und Femme, sowie die beiden Halbbrüder Maxi und Lucius und deren Vater Johannes und es gibt Leon, den Freund von Sarah.

Nach dem Tod von Helene beobachten wir eine Entwicklung bei den weiblichen Charakteren. Lola, die feministische Magazine liest und sich ständig weiterbildet, Sarah, die die Lücke in der Familie ihrer besten Freundin schließt und Lolas Eifer zunächst eher belächelt, da sie gelernt hat, das sich Frauen anzupassen haben. Keine Forderungen, keine Fragen. Nach einem körperlichen Angriff dreier männlicher Jugendlicher auf Lola und Sunny beginnen beide mit dem Kampfsport und lernen dort Alva und Femme kennen, die daraufhin eine Einheit bilden. Es geht um feministische Kämpfe und das Zurückholen von Rechten, die sowieso jeder Frau gehören. Es geht um Selbstbehauptung und um Rache. Radikales Vorgehen gegen das Selbstverständnis der Männer. Und dann ist da mittendrin Sarah, die ein passiver Teil des Ganzen ist. Die anfängt Helene besser zu verstehen und sich am Ende auch selbst behauptet.

Die Wut, die bleibt ist ein spannender Roman, der kapitelweise die Perspektive von Sarah und Lola wechselt. Lola und Sarah stehen dabei sinnbildlich für alle Frauen, genauso wie die Gewissensfragen und Ängste für Alle stehen. Das Buch ist gegendert und statt „man“ wird „mensch“ benutzt. Beim Lesen stört das überhaupt nicht, wieso sollte es auch. Ein Buch was Frauen eine Stimme gibt. Fantastisch und gleichzeitig so bitter, das so etwas auch im 21. Jahrhundert noch benötigt wird.

Erschienen ist das Buch im Rowohlt Verlag im Programm Hundert Augen.

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Von Veröffentlicht am: 13.03.2023Zuletzt bearbeitet: 13.03.2023379 WörterLesedauer 1,9 MinAnsichten: 868Kategorien: Buch, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on BUCHKRITIK: Mareike Fallwickl – Die Wut, die bleibt
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Über den Autor: Paul Schall

Hat sich nach elfJahren an Köln gewöhnt, ist aber noch immer nicht 100% davon überzeugt. Mag gerne Pizza, Pasta und Punkrock, ist aber auch anderen veganen Spezialitäten und anderen Musikgenres nicht abgeneigt. Ist außerdem Fußballfan und ständig von vielem angepisst.

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