KRITIK: Susanna Partsch – Wer klaute die Mona Lisa? / Die berühmtesten Kunstdiebstähle der Welt
Als ein Alarmanlagen-Experte 2003 in das Kunsthistorische Museum Wien einbrach und die Saliera klaute, war ihm nicht bewusst, wie wertvoll die entwendete Goldschmiedearbeit war. Ihm war bei einem Besuch das veraltete Alarmanlagensystem aufgefallen und wollte durch seine Aktion das Museum eher darauf aufmerksam machen. Die Tat eines edlen Ritters? Durch die Zeitungen erfuhr er erst von dem Wert des Diebesgut. Die Saliera stammt aus dem 16. Jahrhundert und besteht aus Gold, Elfenbein, Ebenholz und Emaille. Der Goldschmied Benvenuto Cellini hatte diese für König Franz I. gefertigt. Vermutlich erschrocken von dem Wert der Saliera und der damit verbundenen medialen Aufmerksamkeit inklusive einer Belohnung von 70000 Euro versteckte der Alarmanlagen-Experte das Kunstwerk zunächst zwei Jahre unter dem Bett, um es dann in einem Wald zu vergraben. Als er dann versuchte ein Erpressung erfolgreich durchzubekommen, kam ihm die Polizei auf die Schliche. Am Ende stellte sich der Täter und wurde verurteilt, nach seinem Gefängnisaufenthalt durfte er nicht mehr als Alarmanlangen-Experte arbeiten, die Innung hatte ihn ausgeschlossen.
Susanna Partsch hat mit Wer klaute die Mona Lisa? ein kurzweiliges Buch geschrieben, das spannende und amüsante Geschichten beinhaltet und uns zudem in die Geschichte von Kunst und Museen eintauchen lässt. Die berühmtesten Kunstdiebstähle der Welt auf etwas mehr als 200 Seiten. Mehr oder weniger ausführlich dargestellt, je nach Informationsstand, von 1911 dem Diebstahl der Mona Lisa bis zum Juwelenraub 2019 in Dresden. Über 100 Jahre Kunstdiebstähle. Ein Jubiläum? Eher faszinierende Geschichten, von Räubern und Einbrechern und die Bedeutung von Kunst.
Erschienen ist das Buch im September 2021 im C.H. Beck Verlag.
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