BUCHKRITIK: Jan Busse / René Wildangel (Hrsg.) – Das rebellische Spiel
Das rebellische Spiel – Die Macht des Fussballs im Nahen Osten und die Katar-WM lautet der gesamte Titel des im Verlag Die Werkstatt (der wahrscheinlich spannendste Verlag, wenn es um Bücher den Fußball betreffend geht) erschienenen Buchs.
Jan Busse und René Wildangel sind die Herausgeber des gut 250 Seiten starken Werks, in dem mehrere Autor:innen ihre Meinungen und Gedanken auf das Papier bringen. Veröffentlicht worden ist das Buch selbstverständlich vor der Fußball WM 2022 in Katar und diente so sicherlich als Argumentationsgrundlage für Halbzeitdiskussionen. Auch zum Zeitvertreib der nicht enden wollenden Expert:innengesprächsrunden. Die WM ist Geschichte, Argentinien ist amtierender Weltmeister, die westliche Empörung verstummt. Doch nur weil die „beste WM aller Zeiten“ so zumindest FIFA Chef Infantino inzwischen Geschichte ist, ist das Buch nicht weniger lesenswert.
Das rebellische Spiel handelt nämlich nicht nur von der Fußball WM in Katar, vielmehr beschäftigt es sich nämlich mit dem Fußball im Nahen Osten und Nordafrika und zeigt in beeindruckenden Beiträgen wie der geliebte Fußball Machtgefüge und Subkultur stärkt. Fußball als Machtinstrument und Gegenmacht. Fußball für die Mächtigen und die Unterdrückten. So beschreibt Ronny Blaschke in seinem Beitrag Kriegsspieler: Fußball zwischen Hoffnung und Zynismus in Irak, Jemen und Syrien beispielsweise wie Assad den Ballsport nutzte um sich als „Präsident des Volkes“ darzustellen und Normalität vorzutäuschen. Und das ist nur ein kleiner Einblick in einem differenzierten Werk, das eine für mich bislang eher unbekannte Fußballwelt beleuchtet. Wahnsinnig spannend, erschreckend, aber auch Hoffnung schenkend.
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