Fabian – Fabian
LP kaufen Vö: 03.10.2015 Treibender Teppich Records„Fabian“ ist ein ungewöhnliches, kreatives Album. Der Wechsel zwischen Stilen, Rhythmen, zwischen schnell und langsam, zwischen Aggressivität und Geisterhaftem macht den Zauber der Platte aus.
„Grap the white and the blue/try to put them together to waves“, singt die helle, expressionistische Stimme von Vitiko Schell in „Circles Fuse”. Ein Satz wie eine Zauberformel, die die Musik der Band Fabian perfekt beschreibt. Fabian ist eine vierköpfige Post-Wave/Post-Rock Band aus Leipzig, die sich 2013 gegründet hat. Vitiko Schell schrieb ihre manchmal eigenartigen, oft hypnotisch wirkenden Texte zu den nächtlichen Jams und eine neue Band mit Jonas Eckhardt (Bass), Max Kraft (Guitar, Trumpet, E-Piano) und Torben Jäckel (Drums) war geboren. Dann kam Max Rieger von Die Nerven als Produzent ins Spiel. Zusammen mit dem Stuttgarter Ton-Mastermind Ralv Milberg (Die Nerven; Levin Goes Lightly; Human Abfall; Karies) wurde das Debüt-Album gemastert.
Mit Ansporn von Max Rieger beschlossen Fabian, ihr gleichnamiges Debüt in einem stillgelegten Areal am Rande von Leipzig aufzunehmen, in dem es ausschließlich leere Räume gibt, um mit Hall und Raumklang zu experimentieren. Und das klingt genial. Wenn man sich die vorherigen Songs anhört, ist der Unterschied in der Qualität des Klanges und des Mixing gewaltig. Die neun Songs von „Fabian“ haben einen puristischen, hellen Sound, der aber unerwartet dreckig und kraftvoll werden kann. Die Stimme von Vitiko Schell hallt in diesem Raum, wie die einer ein bisschen verrückten Meerjungfrau, die die Hörer zu sich zieht.
Der erste Song, „Warscenes“ ist einer der besten und Musterbeispiel der Musik von Fabian. Die klar klingende Gitarre ist im Vordergrund, der Bass ist stark, der Rhythmus spielt zwischen New-Wave und jazziger Stimmung. Der Gesang ist sehr atmosphärisch, manchmal fast schief, doch schön, besonders in den hohen Tonlagen. Unerwartet kommt dann die Trompete, die Raum schafft, als ob das Lied expandieren würde.
In „Circles Fuse“ trifft Sanftmut auf Aggression, ein Wechsel, der mit der wiederholten Zeile „I am an angry man“ unterstrichen wird. Hier wird die Struktur des Songs aufgewirbelt, doch die Gitarre uniformiert die Stimmung. Das Spiel mit der Dramaturgie der Struktur geht dann weiter – auch in „Homeboy“, ein Lied mit einem krassen Auftakt und echt schöner Bassline. Hier kommt diese hypnotisierende, sphärische Wirkung von Fabian am besten zur Geltung.
„Brain goes By“ klingt wie etwas traditionellere Wave, „In Winter“ ist ein distopisches Experiment mit einem starken Refrain, das an Siouxsie and the Banshees erinnert. „Heimy!“ fängt sanft an und dann wird zu einem Rasen, implementiert von wiederholenden aggressiven Lyrics.
„Fabian“ ist ein ungewöhnliches, kreatives Album. Der Wechsel zwischen Stilen, Rhythmen, zwischen schnell und langsam, zwischen Aggressivität und Geisterhaftem macht den Zauber der Platte aus. Es ist wirklich wie ein Zaubertrank, Fabian greift Mittel verschiedener Genres auf und lässt sie zu einem ungewöhnlichem Klang schmelzen, der fasziniert, verschluckt und manchmal sogar irritiert. Als ob die Band sagen würde, „hör mal, wir haben Kanten und Ecken, die wir abschleifen oder zuspitzen können, wie wir wollen“.
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