Interview mit The Tidal Sleep

Interview mit The Tidal Sleep
PiN: Zwei Jahre sind nach eurem letzten Release nun vergangen. Habt ihr die vollen zwei Jahre an der neuen Platte geschrieben?

TTS: Wir hatten einen Wechsel an der Gitarre und wir haben uns 2013 eigentlich nur gesehen, wenn wir Shows gespielt haben. Die Platte wurde in einem relativ kurzen Zeitraum geschrieben. Da wir so verstreut wohnen, trafen wir uns immer für Writing Sessions an Wochenenden. Ab November intensivierten wir das Songwriting. Erst nehmen der Armin (der Drummer) und ich Demos auf dem Telefon auf, dann haben die anderen damit ‚Hausaufgaben‘ gemacht. Und im Januar haben wir die Platte an zwei Wochenenden fertig geschrieben und arrangiert.

PiN: Hattet ihr beim Songwriting starken Erwartungsdruck? Ob jetzt von euch persönlich oder von außen?

TTS: Schon. Weniger von außen, eigentlich beachten wir ‚außen‘ nicht wirklich. Aber ich war schon sehr angespannt. Ich wollte einfach ne richtig gute Platte abliefern. Haha.

PiN: Mittlerweile brauche ich auch eigentlich nicht mehr fragen, ob die Platte bei den Fans ankommt. Das limitierte Vinyl war auch zu meinem Bedauern innerhalb von 20 Minuten vergriffen. Wie nehmt ihr sowas auf? Habt ihr damit gerechnet?

TTS: Das war krass und wir hatten das so nicht erwartet. Wir hätten auch gedacht, dass die Resonanz auf die Platte gespaltener ausfallen würde, weil die Platte ja auch extremer ist, also härter und poppiger. Da dachten wir schon, dass das nicht allen passt. Wir sind total dankbar, dass wir exakt machen können, was uns musikalisch gefällt und es auch noch vielen Leuten gefällt.

PiN: Gut, dass du den Sound ansprichst. Dass sie härter und insgesamt etwas ausgereifter ist, ist mir auch aufgefallen. War das ein eher zufälliger Prozess oder ist das etwas, was ihr gegenüber der s/t unbedingt verändern wolltet?

TTS: Es ist einfach passiert. Wir sind immer noch sehr zufrieden mit den anderen Releases. Deshalb müssen wir uns da nicht (musikalisch) distanzieren. Aber durch zwei neue Gitarristen in der Band war auch klar, dass wir anders klingen werden. Da kamen neue, andere Einflüsse dazu.

PiN: Eure kommende Tour geht ja auch ein wenig durch Osteuropa. Ist das auch etwas, was ihr in Zukunft anvisieren wollt? Mehr durch Europa zu touren und dort auch Erfolg zu haben?

TTS: Nüchtern gesehen ist August dieses Jahr ne dumme Zeit zu touren. Viele Bands sind unterwegs, viele Läden haben Sommerpause. Nichts gegen Shows in Deutschland, aber wir haben (auch mit unseren anderen Bands) fast schon überall gespielt. Deswegen freuen wir uns sehr auf die Shows in der Slowakei und Polen. Das ist mal ein bisschen was anderes. Wir wollen generell immer und überall spielen, soweit sich das halt mit unserem Privatleben vereinbaren lässt. Auch gerne in ganz Europa oder noch weiter weg. Im Oktober geht’s zum Beispiel auch zum ersten Mal nach UK.

PiN: Privatleben ist ein gutes Stichwort. Wie kriegt ihr so ausgedehnte Touren mit 5 Leuten in einer Band hin?

TTS: Das mit dem Privat/Arbeitsleben zu vereinbaren, ist sicherlich keine leichte Aufgabe. Der komplette Jahresurlaub plus extra Tage geht halt für Touren drauf. Aber wir wollen auch ALLE genau das und nur deshalb funktioniert es. Aber die Logistik in unserer Band, auch weil wir in komplett Deutschland verstreut sind, ist echt nicht ohne. Haha …

PiN: Da ihr ja, wie du sagtest in ganz Deutschland verstreut seid, wie läuft das mit dem Proben ab? Ich war bei eurem Konzert mit Zen Zebra, Ashes of Pompeii und Fjørt im Kölner Underground und live merkt man davon jedenfalls nichts.

TTS: Das ist ja auch eine Kostenfrage. Ich will sicherlich nicht angeben, wie gut wir klingen … aber die Chemie stimmt einfach. Die beiden Neuen kamen zum Proben (sie hatten zuhause geübt) und wir haben eine komplette Setlist durchgespielt. Dann ging’s zwei Wochen später auf die Silverstein Tour. Das war crazy. Ich würde schon gerne viel öfter proben, einfach um mehr zu jammen. Wenn wir jetzt proben, ist es echte Arbeit. Ein, zwei Raucherpausen für Matze, vielleicht mal was essen gehen, aber ansonsten proben wir dann halt an einem Wochenende 12-14 Stunden. Das machen halt andere Bands über nen Monat verteilt. Armin (drums) und ich (bass) proben momentan noch einmal die Woche extra.

PiN: Ihr veröffentlicht ja wieder bei This Charming Man Records. Fühlt ihr euch dort wohl?

TTS: Ja, sehr. Chris ist ein spitzen Typ. Er hat Geschmack, Humor und ermöglicht uns, die Platte so zu releasen, wie wir das gerne hätten. Mehr brauchen wir nicht.

PiN: Auf der neuen Platte wird ja auch das Thema Tod behandelt. Hast du wirklich keine Angst vor ihm?

TTS: Ich antworte jetzt für mich und was Nics Text für mich bedeutet. Sterben müssen wir eh alle, deshalb werde ich das Leben LEBEN. So einfach ist es manchmal.

PiN: Noch eine abschließende Frage: Wie gehts nach der Tour mit The Tidal Sleep weiter? Sind weitere Touren geplant? Setzt ihr euch direkt an die nächste Platte?

TTS: Jupp. Wir sind im Oktober schon wieder zwei Wochen unterwegs und zwischendurch wollen wir noch ein paar Songs für ne Split aufnehmen. Und dann schaun mer mal. Ich hoffe, wir können noch lange touren und aufnehmen. Musikalisch sind meiner Meinung in dieser Konstellation noch einige ‚Abenteuer‘ möglich. Life rules!

PiN: Alles klar. Das klingt doch für die nächste Zeit ganz gut. Danke für das Interview und viel Spaß auf eurer Tour

Live: The Tidal Sleep

01.08. Stuttgart – Juha West
06.08. München – Backstage
07.08. Nürnberg – Zentralcafe
08.08. Bielefeld – AJZ Bielefeld
10.08. Siegen – Vortex
11.08. Hamburg – Hafenklang
12.08. Berlin – Kastanienkeller
16.08. Leipzig – Atari

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Von Veröffentlicht am: 21.07.2014Zuletzt bearbeitet: 01.02.2019948 WörterLesedauer 4,7 MinAnsichten: 824Kategorien: InterviewsSchlagwörter: , , , , 0 Kommentare on Interview mit The Tidal Sleep
Von |Veröffentlicht am: 21.07.2014|Zuletzt bearbeitet: 01.02.2019|948 Wörter|Lesedauer 4,7 Min|Ansichten: 824|Kategorien: Interviews|Schlagwörter: , , , , |0 Kommentare on Interview mit The Tidal Sleep|

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Über den Autor: Marc Michael Mays

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