Arms and Sleepers im Interview
A&S: ARMS AND SLEEPRS, das sind Max Lewis und meine Wenigkeit, Mirza Ramic. Im Jahr 2006 haben wir angefangen zusammen Musik zu machen, nachdem unsere bisherigen Projekte beendet wurden. Seit dem wir ARMS AND SLEEPERS ins Leben gerufen haben, kam es zu verschiedensten Kollaborationen mit einer Vielzahl weiterer Musiker, die sowohl auf unseren Alben als auch als Gastmusiker bei Live-Shows mitwirkten.
A&S: 2012 durchlebten wir beide einige Veränderungen in unserem Leben. Beide begannen wir mit unserem Master-Studium (in Bereichen, die nichts mit der Musik zu tun haben). Diese neue Situation erschwerte die notwendige Konzentration auf die Musik. Deshalb entschieden wir uns ARMS AND SLEEPERS zunächst einmal auf Eis zu legen und uns vollkommen dem akademischen Leben zu widmen. Doch bald wurde uns bewusst, dass ARMS AND SLEEPRS einen viel zu wichtigen Teil unserer Persönlichkeit ausmacht und dass wir bereit sein mussten, wieder mehr Energie in die Musik zu investieren, um diesen wichtigen Teil unseres Lebens nicht vollends zu verlieren. Also kehrten wir im Jahr 2013 zurück, produzierten einige Remixe und tourten zweimal durch Europa. 2014 nun scheint ein sehr hektisches Jahr zu werden, mit neuer Musik und einer Fülle an Shows. Allerdings sind wir immer noch am Studieren, wodurch unser Leben natürlich jetzt gerade sehr hektisch ist. Aber das kriegen wir schon irgendwie hin.
A&S: Unsere neue Single „Hurry Slowly“ erscheint offiziell am 04.März und ich denke, es ist ein guter Indikator dafür, wie das neue Album klingen wird. Hört es euch einfach mal an. Das neue Material ist definitiv von der TV Show „Miami Vice“ als auch von den Beats J Dilla‘s inspiriert. Für uns ist das eine ganz neue Richtung, die wir da einschlagen. Wir sind sehr gespannt. Immer die gleiche Musik zu produzieren langweilt uns, obwohl einige Leute gerne neue Songs serviert bekommen würden, die im Stile unserer alten Sachen sind. Das entspricht allerdings nicht unserem Selbstbild. Vielmehr ist es uns wichtig, sich ständig zu verändern, weiterzuentwickeln und schließlich auch weiterzuschreiten. Wir hoffen natürlich, dass die neue Richtung, die wir nun einschlagen, unseren Hörern dennoch gefallen wird.
A&S: Dieses Mal wird es keine Zusammenarbeit mit anderen Musikern geben. Wir lieben es zwar mit anderen zusammenzuarbeiten, aber durch die neue Richtung, die wir einschlagen möchten, erscheint es uns am sinnvollsten, den Fokus ganz auf uns zu richten. Das neue Album wird einen Mix aus instrumentalen Tracks und Stücken bieten, auf denen sich teilweise Vocal-Samples wiederfinden. Vocals nehmen somit keine zentrale Rolle ein, bleiben aber dennoch wichtig.
A&S: Unser Arbeitsprozess hat sich eigentlich nie wirklich verändert. Die schlichte Wahrheit über das Musizieren ist die, dass es ein unglaublich frustrierender Prozess ist, bei dem die wirklich guten Ideen nur einen sehr kleinen Prozentsatz des ganzen Outputs ausmachen. Es gibt eine Fülle von schlechten Ideen und Momenten, die es zu überstehen gilt und für die es Zeit und Ruhe bedarf. So kann es vorkommen, dass wir stundenlang zusammenhocken, unseren Verstand fast verlieren und dann aber doch an einen Punkt gelangen, wo es auf einmal passt, wo uns etwas Besonderes wiederfährt. Das ist dann natürlich ein extrem gutes Gefühl; im Ganzen aber natürlich ein sehr kräftezerrender Prozess. Über die Jahre haben wir ein feines Gespür für die jeweiligen Stärken und Schwächen des anderen entwickeln können. Das ist sehr vorteilhaft, da wir mittlerweile genau wissen, wann einer dem anderen den nötigen Raum lassen muss, damit dieser die Initiative ergreifen und bestimmte Songs zur Entfaltung bringen kann. Ich denke, dieses Gespür für den anderen ist enorm wichtig, bedenkt man dass wir bereits seit über acht Jahren zusammen Musik machen.
A&S: Nein. Sowohl Max als auch Ich arbeiten in irgendeiner Form immer zusammen und auch jegliche Musik, die wir individuell kreieren, läuft unter dem Namen ARMS AND SLEEPERS.
A&S: Ja! Genau genommen zwei. Zum einen Jena, zum anderen Paris. Auf beide freuen wir uns riesig.
A&S: Deutschland fühlt sich an wie ein zweites Zuhause. Von hier aus begannen wir in Europa, sowohl was unser erstes Label (Expect Candy), als auch die ersten Shows betrifft. Deutschland war immer gut zu uns – Promoter, Publikum, die Leute im Allgemeinen. Und die Autobahn natürlich! Also ja, wir denken, dass da eine ganz besondere Verbindung zwischen ARMS AND SLEEPERS und Deutschland besteht und wir freuen uns sehr wiederzukommen und einige Shows zu spielen. Lieblingslocations haben wir in Deutschland viele, aber Hannover hatte schon immer einen besonderen Platz in unserem Herzen. Wir können es kaum erwarten dort wieder zu spielen; auf die anderen Shows freuen wir uns aber auch sehr.
A&S: Ja, das war jedes Mal anders, stimmt. Diese Abwechslung finden wir eigentlich sehr spannend. Bei dieser Tour und im April werde ich alleine unterwegs sein. Da unser neues Material ein bisschen elektronischer und beat-orientierter ist, macht das eigentlich auch mehr Sinn. Da wir beide ja auch noch studieren, war es nicht möglich, dass wir beide auf Tour gehen. Bei mir passte das einigermaßen, da ich eine der Wochen, die ich nun unterwegs bin auch Semesterferien habe. Max hingegen muss in der Bibliothek rumhocken.
A&S: 2013 haben Max und ich unsere Liebe zu „Miami Vice“, das ja aus den 80ern ist, entdeckt. Wir wurden regelrecht süchtig danach. Ansonsten habe ich Bonobo sehr genossen, sowohl live als auch auf Platte. Wir freuen uns schon sehr im Juni mit ihm zusammen beim Electric Castle Festival in Rumänien aufzutreten. Inspirierende Filme gab es 2013 natürlich ebenfalls einige. „Philomena“ und „Blau ist eine warme Farbe“ haben mich ganz besonders beeindruckt.
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