KRITIK: Smile – I Hate It Here

KRITIK: Smile – I Hate It Here

Bei einigen musikalischen Trends stellt sich die Frage wann und ob diese von deutschen Bands adaptiert werden. Seit einigen Jahren geistern immer wieder Post-Punk-Bands, zumeist aus UK, über die Bühnen und durch die Internetblogs, die eine ganz eigensinnig verspielte Art haben dieses geniale und doch leider schon zu oft todgespielte Genre neu zu beleben.

In diesem Falle hat das Quintett Smile aus Köln/Bonn nicht allzu lange auf sich warten lassen. Den Bandnamen als Konzept zu verstehen; Smile spiegeln und entstehen aus dem Druck und dem Struggle der modernen Gesellschaft in welcher erwartet wird in jeglicher Rolle ein fabelhaftes Schauspiel darbieten zu können. Dieses Leitmotiv spiegelt sich auch in der musikalischen Grundstimmung wider, denn ganz so kauzig und angeekelt wie es standardmäßig für den Post-Punk en vogue zu sein scheint klingt die Band nicht. Mit Verlaub schließt dies allerdings nicht aus, dass der Spirit ein sehr ähnlicher ist. Die Texte von Sängerin und creative Mind der Band, Rubee, stehen in ihrer Art und Weise den frühen Worten von Patti Smith nahe; auch wäre sie Spoken-Word-Künstlerin würden die Texte eine ähnlich faszinierende und fesselnde Wirkung haben. Doch die musikalische Begleitung, die an Dry Cleaning, Palm, Goat Girl oder auch Protomartyr erinnert formt Smile zum Ganzen.

Treibende Drums unterlegen verspielte Melodien, welche zum Teil ein komödiantisches Ausmaß annehmen, welches die Songs in keiner Weise lächerlich erscheinen lässt. Viel eher werden Verknüpfungen zu Bands der 80er Jahre hervorgerufen, wie beispielsweise den Suburban Laws oder auch den großartigen The Fall.

Auch wenn die musikalische Nähe zum Punk nicht allzuoft durchscheint, umso intensiver betreibt die Band den DIY-Gedanken und setzt sich selbst als Konzept um. Bei den bisher nicht im Überfluss vorhandenen Liveimpressionen ist zu vernehmen, dass die Aesthetics ebenfalls an großen Vorbildern orientiert sind. So sind Pflanzen allgegenwärtig, ähnlich wie zur Hochzeit der Smiths, bei der die Bühnen auch gerne mal von Gladiolen, Tulpen und anderem Gewächs übersät waren.

Auch wenn die Mini EP I Hate It Here nur zwei Songs stark ist macht sie direkt Lust auf mehr. Nicht umsonst haben Erregung öffentlicher Erregung die Band eingeladen um ihren ausverkauften Gig im Kölner Luxor zu eröffnen, ohne dass jemals zuvor ein Konzert von Smile stattgefunden hatte.

Sebastian, Max, Rubee, Marius und Lars überlassen nichts dem Zufall und so ist es wohl gesichert, dass nach der EP noch viel folgen wird. Im deutschsprachigen Raum stellt Smile ein Monopol dar, welches die Grundsteine für eine erfolgreiche Laufbahn schon zu Zeiten der Gründung gelegt hat.

I Hate It Here erscheint digital only zeitgleich zu dem Video zum Song Foliage am 21.01.2022 auf dem Label Safe Space Records.

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Von Veröffentlicht am: 20.01.2022Zuletzt bearbeitet: 20.01.2022456 WörterLesedauer 2,3 MinAnsichten: 1793Kategorien: Kritiken, PiNchenSchlagwörter: 0 Kommentare on KRITIK: Smile – I Hate It Here
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Über den Autor: Alexander Koch

Alexander Koch tippt aus Hobby. Auf die Frage welche Musik er gerne hört, kann und will er nicht mit einem einzigen Genre antworten. Selbst Mitglied in mehreren Bands und einer Konzertgruppe, die seit 2013 Bands wie Motorama, Drangsal, Die Nerven, Isolation Berlin oder auch Gurr nach Saarbrücken einlädt.

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