Tame Impala – The Slow Rush

Tame Impala – The Slow Rush

Seit Jahren ist der Australier Kevin Parker mit seinem Psychedelic-Rock-Projekt Tame Impala der Maßstab für tanzbare Trance-Grooves und eine Mischung aus Neo-R’n’B und Jazz-Pop im Stil der späten Steely Dan aus den Siebzigern oder des französischen Art-Pop-Duos Air.

Vö: 14.02.2020 Caroline 2LP kaufen

Mit seiner Musik taucht er in das Lebensgefühl legendärer Indie-Pop- und Disco-Größen ein.

Um das neue Album The Slow Rush als annähernd würdigen Nachfolger das Vorgängers Currents zu akzeptieren, muss man wissen und berücksichtigen, dass sich Parker nach dem jahrelangen Touren eine längere Auszeit gegönnt hat, in der er sich die Zeit mit Plattenauflegen in den zahlreichen und besonderen Clubs dieser Welt vertrieben hat.

Zurück in der australische Heimat Perth, der charmanten Großstadt am buchstäblichen Ende der Welt, dürfte ihm dann siedend heiß eingefallen sein, dass noch eine Auftragsplatte aussteht, die er selbstverständlich abliefern wollte. Also macht sich der talentierte Multi-Instrumentalist an die Arbeit und schmeißt erstmal alle angesammelten Ideen und Songschnipsel der letzten Jahre zusammen bis 12 einigermaßen brauchbare Tracks zusammengebastelt sind.

Leider ragen lediglich die vier Single-Auskoppelungen Borderline, It Might Be Time, Posthumous Forgiveness als auch Lost in Yesterday aus der Songliste des Albums hervor.

Das sind zweifellos die besten Tracks und viel kommt dann auch nicht mehr, denn von den übrigen Stücken eignen sich nur noch Tomorrow’s Dust und Is it True? zum erträglichen Zeitvertreib. Besonders schlimm ist der glücklicherweise nur sehr kurze Song Glimmer, der wie ein auf dem elektrischen Keyboard einprogrammierter Standard daherkommt.

Die Tracks auf dem Album sind leider durchgehend nicht annähernd auf dem Niveau, das man von Kevin Parker ansonsten kennt. Das macht dieses Album zu einem wenig erquicklichen Hörvergnügen und man mag schon fast von gepflegter Langeweile sprechen, wenn man den Gesamteindruck bewerten möchte.

Trotz des sich durch das Album ziehende Grundgefühl der Beliebigkeit ist es immer noch eine Freude, Kevin Parker dabei zuzuhören, wie er seine Musik so konstruiert, dass sie nahezu unendlich dahin fließt, zwar ohne erkennbare Höhepunkte und mit einigen Flachstellen, aber an so manchen Stellen fast so elegant wie einige der besten Soulplatten aus den 70ern. Man denkt an Stevie Wonder, Isaac Hayes, Teddy Pendergrass und weitere Ikonen des Soul und des Funks, der Musik der großen Gefühle.

Schreibfehler gefunden?

Sag uns Bescheid, indem Du den Fehler markierst und Strg + Enter drückst.

Schreibfehler gefunden?

Sag uns Bescheid, indem Du den Fehler markierst und Strg + Enter drückst.

Von Veröffentlicht am: 04.04.2020Zuletzt bearbeitet: 04.04.2020396 WörterLesedauer 2 MinAnsichten: 965Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on Tame Impala – The Slow Rush
Von |Veröffentlicht am: 04.04.2020|Zuletzt bearbeitet: 04.04.2020|396 Wörter|Lesedauer 2 Min|Ansichten: 965|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: |0 Kommentare on Tame Impala – The Slow Rush|

Teile diesen Beitrag!

Über den Autor: Richard Kilian

"Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik" Wer mit Stephen King, Charles Bukowski, Andrew Vachss und Elmore Leonard sowie Marillion, Cigarettes after Sex, Motorpsycho, The Jayhawks, Sufjan Stevens, Rush und God is an Astronaut etwas anzufangen weiß, der ist bei mir richtig.

Wenn dein Album, Song oder Video als Premiere auf prettyinnoise.de veröffentlicht werden soll kannst du hier mehr erfahren:

Premiere auf Pretty in Noise

Wenn du einen Gastbeitrag auf prettyinnoise.de veröffentlichen möchtest kannst du hier mehr erfahren:

Gastbeitrag auf Pretty in Noise

Hinterlasse einen Kommentar

NO)))ISELETTER

Abonniere jetzt kostenlos unseren NO)))ISELETTER. Wir informieren dich dort über neue Vinyl-Veröffentlichungen, Interviews, Verlosungen, Konzerte und Festivals.

NO)))ISECAST

NO)))ISECAST ist der Podcast von Pretty in Noise. Wechselnde Autor:innen unterhalten sich – mal mit und mal ohne Gäste – über Musik die sie berührt – die euch berührt.

#VinylGalore

Wenn ihr Infos zu neuem Vinyl und Deals via WhatsApp, Signal oder Telegram bekommen möchtet, geht es hier entlang: ↓↓↓

Vinnyl immer