Sufjan Stevens, Bryce Dessner, Nico Muhly & James McAlister – Planetarium
Kollaboration: Sufjan Stevens, Bryce Dessner (The National) und Nico Muhly veröffentlichen gemeinsames Album „Planetarium“
Wieder eine Supergroup – wieder ein großartiges Album. Der Multiinstrumentalist Sufjan Stevens trifft auf den The National-Songwriter Bryce Dessner trifft auf James McAlister (u.a. The Album Leaf) trifft auf den Komponisten Nico Muhly, der bereits mit Björk, Bonnie ‚Prince‘ Billy und vielen anderen zusammengearbeitet hat. So weit, so spannend. Ihr gemeinsames Alben widmen sie niemand geringerem als dem Universum und führen mit ihren Songs durch die Planeten (auch Pluto ist dabei), die uns umgeben, die Sonne, Sternenbildern und mehr aus dem All.
Entstanden ist die Zusammenarbeit bereits 2012, als Muhly von der Konzerthalle Eindhoven den Auftrag zu einer Komposition erhielt. Er dachte direkt an seine Kumpels Dessner, McAlister und Stevens und lud sie ein, mit ihm das Werk zu vollenden. Nach der Uraufführung von Planetarium war erst einmal eine lange Pause entstanden und jeder ging seinen Projekten nach. 2016 kehrten Stevens und McAlister mit den Songskizzen jedoch zurück ins Studio und „Planetarium“ entstand.
Dabei ist der Sound wie erwartet sehr sphärisch, viele Songs wabern virtuos zwischen Indie, Elektronik, Postrock und Soundtrack umher, manchen dagegen überraschen mit „wilderen“ Tracks wie „Saturn“ und „Jupiter“, die beide mit unerwarteten Trance/Dubstep-Elementen versehrt sind. Bemerkenswert ist, dass jeder der vier Musiker sich wunderbar in die Tracks einbringen konnte und so eine wahnsinnige Bandbreite an verschiedenen Songs auf diesem Album vereint sind. Alle gespickt mit Stevens eindringlicher Stimme, wirbelt die Scheibe einmal durch das Universum, „Uranus“ dient als Ruhepause zwischen dem pathetisch wirkenden „Venus“ und dem sich affektiv hochschraubenden „Mars“. Und auch bei den Lyrics schlängelt sich Stevens durch das menschliche Moral-All und beschäftigt sich mit gewohnt tiefergehenden, aber doch vagen Fragen.
Alles lädt sich bis zu dem fast fünfzehnminütigen Track „Earth“ auf, der letztendlich eine Art Erlösung bringt und das Werk wunderbar abrundet. Vollendet wird Planetarium dann mit „Mercury“, das einen sanft und wohlbehalten in die Nacht hinausträgt.
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