Hand Habits – Placeholder
Dream-Folk der besonderen Güte ist das was Meg Duffy, die Ideengeberin, die hinter dem Projekt Hand Habits, steckt, anzubieten hat.
Vö: 01.03.2019Saddle CreekLP kaufenVerträumt dahinschwebende balladenähnliche Folk-Songs, die nie direkt in den Kitsch abgleiten sondern durch klare Texte und eine immer präsente Leadgitarre mit deutlichen Akzenten durchsetzt sind.
Die in einer New Yorker Vorstadt aufgewachsene US-amerikanische Musikerin hat sich für ihr zweites Album Placeholder zwischenmenschliche Beziehungen und die Verantwortung dafür, das Vergebung nach Fehlern oder das Scheitern zum Thema genommen.
Wer aber Balladen in Stile einer Sally Oldfield erwartet, der liegt klar daneben.
Die Songs sind durchgehend ruhige poppige Folksongs, die von Bon-Iver-Mastermind Justin Vernon produziert wurden. Hatte Duffy ihr Debüt-Album Wildly Idle (Humble Before The Void) in 2017 noch solo aufgenommen, steht ihr hier eine gut ausgesuchte Studioband zur Verfügung.
Sowohl die Akustik- als auch die Leadgitarre auf allen Songs spielt Meg Duffy selbst und zeigt was für eine ausgesprochen gute und gereifte Gitarristin sie ist. Hervorzuheben sind neben den schönen Soli bei Placeholder, yr Heart und Why lovers do insbesondere das lange Solo im Song Jessica.
Wie ein Fremdkörper in dem ansonsten in fast durchgehend gleicher Stimmung gehaltenen Album wirkt der Song Heat, in dem Dschungel-Feeling, ein Rap-Text, elektronische Beats und eine Steeldrum zu einer unstimmigen Klangfolge gemischt wurden. Das zum Glück nur 1:04 Minuten lange Ergebnis ist komplett misslungen.
Meg Duffy die in den letzten Jahren oft als Gitarristin von Kevin Morbys Live-Band unterwegs war, betont im Pressetext, dass ihre Texte auf Placeholder reale Begebenheiten widerspiegeln und sie diese kaum fiktionalisiert hat.
Die Geschichten, die sie erzählt sind wie das Flüstern von Liebenden und die Tränen auf dem Kissen in der Nacht des Abschieds. Sowohl die musikalische und inhaltliche Weiterentwicklung seit dem Debüt-Album, die gelungene Bandbesetzung als auch die hochwertige Produktion sind dem Album deutlich anzuhören.
Zum Ende des Albums gibt es ein schönes Saxophon-Solo im Song The Book on how to change Part II. Das ist zwar tatsächlich dann doch etwas kitschig aber es tut an dieser Stelle richtig gut.
Nach dem Hören der 12 Songs hat sich bei den ZuhörerInnen eine wunderbar friedliche Stimmung eingestellt. Der trostlose Alltag ist vergessen, der bittere Liebesschmerz scheint überwunden und die Seele ist aufgeladen mit positiven Gefühlen.
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