Camera – Phantom Of Liberty
Nur vier Jahre liegen seit dem Camera Debüt „Radiate!“ zurück, jetzt kommen die Berliner Krautrocker mit einer neuen LP „Phantom Of Liberty“ an den Start.
Zu Recht werden Camera immer wieder mit den Klassikern Neu! und La Düsseldorf verglichen mit ihrem straffen Sound. Dennoch sind Camera irgendwie unberechenbar und scheinen mit diesem Album mittlerweile komplett in ihrer eigenen Welt angekommen zu sein. Hört man sich das Album am Stück an fühlt man sich wie ein Getriebener, der immer wieder Verschnaufpausen bekommt, bevor ihm der nächste Track mit voller Krautrockwucht in die Magengrupe boxt.
In ihrem bereits dritten Album legen sie mit voller Power los und halten vor allem bei den ersten Tracks das Tempo hoch. Mit „Affenfaust“ prügeln sie den Hörer durch das Album und mischen die treibenden mit gemäßigteren Songs. Es geht von Anfang an nach vorne mit einem hämmernde Puls, der die Band ja auch ausmacht, und lässt garantiert bei jedem den Stock im Hintern explodieren. Vor allem die heftigen, schnellen Tracks wie „Tribal Mango“ und „Nevernine“ gemixt mit den versöhnlicheren wie „Reindenken / Raus“, macht das Album aus.
Das spannende an der Band ist, dass das Album zwar professionell produziert wurde, aber trotzdem einen Do It Yourself-Attitüde mitbringt. Vor allem die Synthieelemente erinnern an frühere Videospiele gemischt mit ein wenig Punk. In diesem manischen, aber energiegeladenen Spannungsfeld setzen die Berliner alles aufs Spiel und können am Ende mit Facettenreichtum und mutigen Sounds überzeugen.
Mit nur acht Songs ist „Phantom Of Liberty“ zwar relativ kompakt, aber trotzdem absolut hörenswert.
—
Wenn dein Album, Song oder Video als Premiere auf prettyinnoise.de veröffentlicht werden soll kannst du hier mehr erfahren:
Wenn du einen Gastbeitrag auf prettyinnoise.de veröffentlichen möchtest kannst du hier mehr erfahren: