Battles – Gloss Drop
Das neue Werk der zum Trio geschrumpften Band wirkt zu keiner Zeit aufgesetzt oder angestrengt. Es klingt als hätten sich Can mit den Boredoms in der Karibik zum Jam getroffen. Calypso-Elektro-Prog. Einzigartig!
„Mirrored“ vor vier Jahren war ein Sensationsalbum! Nun ist Sänger Tyondai Braxton ausgestiegen. Die Gastsänger lenken manche Songs schon mal in eine etwas andere Richtung. Das tut dem Album aber keinen Abbruch. Es ist ein Tanzplatte mit den Mitteln des Rock. John Stanier ist das Uhrwerk der Musik. Sein unglaublich präzises Schlagzeugspiel gibt dem Songwriting diese straighte Nuance. Ein Ausnahme Drummer! „Futura“ steigt schon wunderbar ein. Die Keyboards bilden Melodien in sehr vielfältigen Facetten, spärliche Rhythmusgitarren geben die Richtung an und werden vom Schlagwerk vorangetrieben. Herrlich wie die Steeldrums dem Song einen Refrain geben. Hit! „Ice Cream“ erinnert an das Debut. „Africacastle“ ist Elektroprog und wechselt im letzten Drittel komplett den Takt wie in einem Variete. Experimentell und tanzbar! Wenn Altvater Gary Numan bei „My Machine“ in Erscheinung tritt, fühlt man sich musiklalisch in die Neunziger zurückversetzt. Helmet meets Talking Heads! Immer wieder dieses überragende Drumming! Die erste Hälfte des Albums lässt keine Atempause zu. Der zweite Teil beginnt mit kürzeren Nummern und geht in dieses unglaubliche „White Electric“ über das nochmal die ganze Aufmerksamkeit des Hörers fordert. Am Ende verleiht der experimentelle japanische Vokalist Yamantaka Eye „Sundown“ eine krautrockige Note.
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