Interview mit RecordButler Erfinder Marko Hanecke

Interview mit RecordButler Erfinder Marko Hanecke

Der ein oder andere Leser und prettyinnoise.de-Follower hat sicher schon mal etwas vom RecordButler gehört und vielleicht sogar schon einen in Benutzung.

Alle die, die etwas mehr über den RecordButler wissen möchten und für diejenigen, die noch nie davon gehört haben, haben wir dem Erfinder Marko Hanecke ein paar Fragen gestellt.

Hallo. Zum Anfang steigen wir ganz klassisch ein. Stell dich doch mal bitte vor.

Ich heiße Marko Hanecke, Jahrgang 78, lebte in den letzten Jahren in Berlin und bin nun, da ich ortsunabhängig arbeiten kann, mal hier und mal dort unterwegs. Schallplatten sammle ich seit über 20 Jahren. Sozialisiert wurde ich mit Hardcore / Punkrock, auch wenn sich mein Musikgeschmack im Laufe der Jahre stark weiterentwickelt hat. Ich arbeite als technischer Berater in der grafischen Industrie, wo ich z.B. aufwendige Verpackungen entwickele und operativ umsetzte. Das habe ich auch 2 Jahre lang bei einem Major-Label im internationalen Umfeld gemacht, wo ich die ganz großen Bands im Bereich außergewöhnlicher Medienverpackungen, für beispielsweise Sondereditionen, unterstützen durfte. Nebenbei bin ich als Autor tätig und schreibe Fachbücher für angehende Industriemeister und Medienfachwirte im Bereich Printmedien. Am liebsten beschäftige ich mich allerdings mit meinen eigenen Erfindungen. Der RecordButler ist eine davon.

Hier geht es ja um den RecordButler. Was genau ist das?

Der RecordButler ist ein nützliches und innovatives Tool für jeden Plattensammler. Mit dem RecordButler ist es möglich, Schallplatten ohne Hautkontakt anzufassen, um so unliebsame Verschmutzungen zu vermeiden. Auch ist das Auflegen sicherer als beim klassischen Weg, der ja oft einem Balanceakt gleicht. Zusätzlich ist es möglich, dass Tool zu benutzen, um Schallplatten auf eine völlig neue Art und Weise zu reinigen. Kohlefaserbürsten und Tücher werden so obsolet.

Wie kamst du auf die Idee für den Butler?

Ich habe mir mein Vinyl mal etwas genauer angeguckt und musste mit Entsetzten feststellen, wie stark die Platten teilweise verschmutzt sind. Und das bei  – so dachte ich – bester Pflege und Behandlung. Sammler mit kleineren Händen und / oder Neueinsteiger kennen dieses Problem sicherlich. Und nichts ist schlimmer, als Fingerabdrücke auf den Platten, da diese Staub und andere Verschmutzungen auf der Schallplatte binden und so auf Dauer zu einem echten Problem werden können. Zusätzlich war ich schon immer unzufrieden mit Tüchern und Kohlefaserbürsten. Das Reinigungsergebnis ist meiner Meinung nach eher dürftig. Außerdem habe ich den Eindruck, dass Bürsten problematisch sein können, da diese bei größerem Druck Mikrokratzer verursachen können. Wie auch immer – nachdem ich festgestellt hatte, wie es um meine Platten bestellt ist, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie sich dieses Problem elegant lösen lässt. Das Ergebnis ist der RecordButler.

Worin unterscheidet sich der RecordButler zu anderen Sachen wie Tücher, Kohlefaserbürsten, der Plattenwaschanlage oder sogar der Holzleimtechnik?

Der RecordButler hat im Gegensatz zu allen anderen Reinigungstools 2 Funktionen: Das Reinigen und das sichere Anfassen ohne Hautkontakt. Tücher sind nervig im Handling. Bürsten reinigen in meinen Augen nicht vernünftig. Holzleim habe ich ausprobiert – kannst du total vergessen. Schallplattenwaschmaschinen sind super aber sind aufgrund des hohen Preises und der längeren Reinigungszeit nicht für jeden geeignet. Das Beste ist es doch, das Vinyl überhaupt nicht schmutzig werden zu lassen. Und das leistet der RecordButler hervorragend.

Aus was genau besteht der RecordButler?

RB-previewDer RecordButler besteht aus einem sehr hochwertigen Chromokarton mit einer zusätzlichen Schutzkaschierung. Die Seite, welche mit dem Vinyl in Kontakt kommt ist mit einem weichen, fusselfreien und antistatischen Spezialtuch ausgestattet. Alles ist hochwertig verarbeitet und wird in Deutschland hergestellt. Der RecordButler kann auch individuell bedruckt werden. Labels, Hifi- und Plattenläden, sowie Bands können den RecordButler so als ideales Marketingtool einsetzten.

Wo stehst du gegenwärtig mit dem RecordButler und wie sehen deine weiteren Pläne aus?

Marko: Momentan verkaufe ich ausschließlich B2B. Also nur an Labels, Bands, DJs, Plattenläden, usw. Diese Kunden setzten den RecordButler für ihr Merchandise ein, denn er ist individuell bedruckbar. Du, lieber Marc, machst das ja bereits mit deinen sehr schönen PIN-RecordButlern. Das Feedback von Kunden und Usern ist sehr gut. Einige Sammler benutzen nichts anderes mehr, um ihre Platten aufzulegen. Die positiven Rückmeldungen haben mich darin bekräftigt, mich künftig stärker um den RecordButler zu kümmern. Ich beschäftige mich gerade mit einer Lösung für den weltweiten Verrieb und möchte spätestens Anfang kommenden Jahres auch den Konsumentenmarkt bedienen. Technisch werde ich den RecordButler ebenfalls weiterentwickeln. Ich habe da schon ein paar interessante Ansätze. Ich denke auch über Kooperationen nach und werde voraussichtlich auf Plattenbörsen persönlich an meinem eigenen Stand ansprechbar sein.

Wer so was erfindet, muss ja eine Plattensammlung besitzen. Wie groß ist deine ungefähr? Und welche Genres befinden sich darin?

Ich vermute, ich habe ca. 1500 Scheiben in meiner Sammlung. Dort findest du Sachen aus den Bereichen Hardcore, Punkrock, Indie, usw. Meine Favoriten sind gegenwärtig z.B. Waits, Cave, Cohen, Cash und so ein Kram halt.

Der Butler ist ja anscheinend etwas, für Leute, die auf die Rillen fassen. Welcher Sammler mit Ahnung macht so was?RB-preview_2

Auch der professionelle Sammler hat immer Hautkontakt mit seinen Platten. Nämlich außen. Es gibt auch Menschen, mit kleinen Händen, die häufiger ihr Vinyl unbeabsichtigt mit ihren Fingern berühren. Der RecordButler eignet sich auch super für Raucher oder Leute, die auch mal – aus welchen Gründen auch immer – ihr Vinyl mit zittrigen Händen auflegen. Du musst auch sehen, dass es mittlerweile viele Neueinstiger gibt, die einfach noch nicht besonders versiert im Umgang mit dem “Black Gold“ sind.

Bekommt man damit denn alles von der Platte entfernt?

Staub wird sehr gut entfernt. Verkrustungen und Fettflecken natürlich nicht, Aber diese sollen ja durch den Einsatz den RecordButlers komplett vermieden werden. Ich persönlich aber auch viele Sammler, die mir von ihren Erfahrungen berichteten, sind sehr zufrieden mit dem Reinigungsergebnis. Ich kenne Sammler, die Ihre Platten nicht mehr ohne den RecordButler bedienen möchten.

Danke für dieses kleine Interview. Noch abschließende Worte?

Sammler haben eine große emotionale Bindung zu ihrem Vinyl. Vermutlich ist es das einzige Medium, welches sich auch nach Jahrzehnten noch problemlos und ohne Qualitätsverluste abspielen lässt. Eine entsprechender Umgang mit den Schallplatten vorausgesetzt. Also, auch wenn es da draußen einige Skeptiker gibt, probiert den RecordButler einfach mal aus und verabschiedet euch von antrainierten Gewohnheiten im Umgang mit eurem Vinyl. Bleibt sauber und wunderbar!

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Von Veröffentlicht am: 05.08.2015Zuletzt bearbeitet: 16.11.20191095 WörterLesedauer 5,6 MinAnsichten: 865Kategorien: InterviewsSchlagwörter: , , , 6 Kommentare on Interview mit RecordButler Erfinder Marko Hanecke
Von |Veröffentlicht am: 05.08.2015|Zuletzt bearbeitet: 16.11.2019|1095 Wörter|Lesedauer 5,6 Min|Ansichten: 865|Kategorien: Interviews|Schlagwörter: , , , |6 Kommentare on Interview mit RecordButler Erfinder Marko Hanecke|

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Über den Autor: Marc Michael Mays

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6 Comments

  1. Alfred 25.08.2015 at 07:55 - Reply

    Chromokarton

  2. Stephanie 08.08.2015 at 14:24 - Reply

    Chromokarton heißt das Material.

  3. Flo 06.08.2015 at 22:03 - Reply

    Chromokarton dürfte es sein :)

  4. Marcus 06.08.2015 at 20:58 - Reply

    Er besteht aus einem sehr hochwertigen Chromokarton, rate ich jetzt mal ;-)

  5. Thomas 05.08.2015 at 22:21 - Reply

    Der RecordButler besteht natürlich aus Chromokarton. :-)

  6. Jules 05.08.2015 at 18:25 - Reply

    Zum Gewinnspiel: Der RecordButler besteht aus Chromokarton! Ich hab zwar keine Ahnung was das ist, aber klingt als ob das was her macht :D

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