BERICHT: Ufomammut live @ Junkyard Dortmund 02.04.2019
Der Besuch einer Show der Italiener von Ufomammut kann nie verkehrt sein. Ganz im Gegenteil. Es ist genau das Richtige, wenn man auf ohrenbetäubenden, monolithischen Riffteppichen die Erdanziehungskraft überwinden und in die dunklen, psychedelischen Tiefen des Weltraums getragen werden möchte.
Die Techniken dafür haben Urlo, Poia und Vita in den letzten 20 Jahren ihrer Bandgeschichte entwickelt und mittlerweile perfektioniert. Ich muss zu zugeben, dass ich Ufomammut seit dem Doppelalbum Oro irgendwie vernachlässigt habe. Zuletzt live gesehen habe ich die Italiener 2011. Einmal bei einer schönen kleinen Show im Café des Bastard Clubs in Osnabrück (damals mit Morkobot) und dann auf großer Bühne im FZW zusammen mit Neurosis, wo sie meiner Ansicht nach aber ein bisschen untergegangen sind. Die kleine Show vor wenigen Leuten im Bastard Club hingegen war schier überwältigend, insbesondere aufgrund der Nähe zu ihrem Publikum. Ein entscheidender Faktor bei diesem beeindruckendem Trio.
Da ihre Jubiläumstour anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens sie dann wieder mal in meine Nähe führte, war der Konzertbesuch quasi schon Pflicht. Und eines ist schon mal ziemlich sicher, nämlich dass ich mir unbedingt noch ihre letzten beiden Veröffentlichungen Ecate und 8 zulegen muss, denn es war zu schön, wieder zurück im Ufomammut-Kosmos zu sein.
Für die heutige “Special Anniversary”-Show haben Ufomammut ein besonderes Set vorbereitet, hieß es in den Ankündigungen.
Und als Poia und Urlo die Bühne betraten, ging es erstmal mit akustischer Gitarre, atmosphärischen Synthieklängen und verhaltenem Gesang los, bevor sich nach einer Weile Vita hinter das Schlagzeug setzte, um das Ganze mit seichtem Spiel zu untermalen.
Ufomammut | (c) Phillip Hartmann
Wer die Dokumentation XV zu ihrem 15-jährigen Bandbestehen gesehen hat, weiß welche zentrale Rolle die Liebe zu spacigen, ätherischen Synthiesounds und Noise im Konzept von Ufomammut seit ihrer Gründung einnimmt. Bei diesem anfänglichen Minimal-Set, der sich für ca. 30 min. immer weiter steigerte, zeigte sich somit nochmal deutlich, wie immens sich Ufomammut im Verlauf ihrer Diskografie entwickelt haben und wie sie sich aus unterschiedlichen Perspektiven ihrem Sound annähern können.
Als Poia und Urlo im Anschluss zu den Stromgitarren griffen, waren die Türen zum psychedelischen Spacedome bereits sperrangelweit geöffnet. Was dann folgte war Ufomammut mit dem, was sie am besten können: Auftürmen von brachialen Riffs, Übereinanderschichtung von Klangteppichen und durch Wiederholungen maximalen Druck erzeugen. Die Italiener produzieren dabei einen Sound, der das Gefühl von kosmischer Leere, Gravitation dunkler Materie und größtmöglicher Dichte miteinander verbindet. Genau dieses macht seit vielen Jahren die Einzigartigkeit von Ufomammut aus.
Ufomammut | (c) Phillip Hartmann
In der Setlist für die Jubiläumsshows natürlich einige der stärksten Songs, die das Trio hervorgebracht hat: u.a. Stigma und Void (Idolum), Temple (Ecate), Sublime (Opus Alter) und III (Eve).
Titelbild: Ufomammut | (c) Phillip Hartmann
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