The Future is Female – Spannende Releases von jungen Künstlerinnen – Part 2

Bereits vor ein paar Wochen habe ich hier bei PiN einen Artikel (hier lesen) veröffentlich, der sich auf neue Musik von jungen Künstlerinnen fokussiert hat.

Da inzwischen wieder eine Weile vergangen ist, wird es Zeit für eine zweite Runde. Denn gute Musik von weiblichen Künstlern erscheint ständig. 

Lambrini Girls 

Kaum eine Band passt besser in diese Reihe als das Riot-Grrl-Trio Lambrini Girls. Die Band hat am 19. Mai 2023  ihre Debüt EP You’re Welcome via Big Scary Monsters veröffentlicht – eine Sammlung von Songs, die all jenen Mut machen sollen, die sich jemals benachteiligt und übersehen gefühlt haben. Die Single White Van gibt einen guten Eindruck vom Sound der Band:

Ravi Kuma 

Hinter dem dänischen HipHop-Act Ravi Kuma steckt Rapperin & Sängerin Sharon Kumaraswamy sowie ihr Produzent Aske Knudsen. Der Fokus liegt aber eindeutig auf Sängerin Sharon, wie auch das sehenswerte Video zu Backbone beweist. 

Ravi Kuma sagen das, was andere nie sagen würden, sie sprechen Tabus aus! Themen des Alltags, Philosophisches & Grundsätzliches werden musikalisch (und stets ironisch) verarbeitet und in ein kompaktes, gut produziertes Soundkostüm verpackt. Hören kann man dies unter anderem auf der kürzlich erschienenen EP Ravi Kuma.

Brigid Mae Power 

Völlig andere Töne bekommt man bei Brigid Mae Power.  Die irische Singer-Songwriterin lässt derzeit mit einer Vorab-Single ihres bald erscheinenden Longplayers, Dream From The Deep Well (VÖ: 30.06.2023), aufhorchen. Counting Down gehört zu den absoluten Keytracks des Albums und verbindet einen sanften Beat mit einer charmant-robusten Storyline. 

Brigid über den neuen Song:

Counting Down is a simple song about the ups and downs of music and touring. It reflects on feeling homesick and the frustration from meeting great people on the road and then leaving them, almost immediately, as the next town beckons. It’s also about realising that performing is a great privilege, it’s just a hard and strange way of life, but ultimately the only one I can really do.

Antje Schomaker 

Ich war völlig erstaunt, als ich bei der Recherche zu diesem Artikel gesehen habe, dass Antje Schomaker mit Von Helden und Halunken tatsächlich erst ein Album veröffentlicht hat. Die Sängerin erscheint mir deutlich präsenter und ich habe sie auch als absolut renommierte Sängerin abgespeichert. Aber das eine schließt das andere ja nicht aus und Album Nummer Zwei wirft nun seine Schatten voraus. Snacks erscheint im Herbst dieses Jahres und hat mit Lost Indieboy bereits eine Vorabsingle am Start. Auf den ersten Eindruck ist das mehr Gitarre, mehr Pop, mehr Antje. Aber auf jeden Fall eine verdammt gute und catchy Nummer: 

Gia Margaret 

Margarets Debütalbum There’s Always Glimmer aus dem Jahr 2019 war ein lyrisches Wunderwerk, aber als sie wegen einer Krankheit auf Tournee nicht mehr singen konnte, nahm sie Mia Gargaret auf, ihr Ambient-Album, das ein feines Gespür für Arrangement und Komposition zeigte, dass bei den lyrischen Songs von Glimmer noch nicht voll zum Tragen kam. 

Auch ihr neues Werk Romantic Piano kommt fast völlig ohne Worte aus. „Das Schreiben von Instrumentalmusik ist im Allgemeinen ein sehr viel freudigerer Prozess als das Schreiben von Lyrik“, sagt sie: „Der Prozess wirkt sich letztlich auf mein Songwriting aus“. Und während Margaret noch mehr Songwriter-Material in der Pipeline hat, festigt Romantic Piano sie als kompositorische Kraft. Die Album-Single City Song steht stellvertretend für ihren inzwischen entwickelten Sound: 

Thala  

Die deutsch-kanadische Songwriterin Thala wird mit ihrer am 7. Juli erscheinenden EP Theory Depression ihr bisher introspektivste Werk darbieten, doch so sehr die einschneidenden Lyrics auch aus verborgenen Tiefen schöpfen, so oft werden sie mit breiten, filmisch anmutenden Melodien gepaart. Thalas Musik erinnert an die verträumten Klanglandschaften von Mazzy Star, den witzigen Biss von Liz Phair und die subtilen Punk-Einflüsse von Juliana Hatfield, die das Genre in einen eigenen, bittersüßen Indie-Pop verwandeln. 

Titelbild: ANTJE SCHOMAKER by Pablo Heimplatz, BRIGID MAE POWER by Eva Carolan, GIA MARGARET by Ash Dye, LAMBRINI GIRLS by Birdie Florence, RAVI KUMA by Anika Larsen, THALA by Molie McKay