The End of Travelling – Vol. 55
Mit der unregelmäßigen Serie der The End of Travelling-Listen möchte ich Euch auf Spannende neue Songs, die vor allem über die Musik-Promotion-Plattform SubmitHub, meist direkt von den Künstler:innen selbst, veröffentlicht worden sind, aufmerksam machen.
Also Kopfhörer aufsetzen, Augen schließen und ganz entspannt zurücklehnen …
Hayden Arp – Passenger
Hayden Arp ist ein Produzent, Songwriter und Mixer aus Alexandria, Virginia, der aktuell in Wien lebt und arbeitet. Arp ist Creative Director von In The Round, einer audiovisuellen Produktionsfirma, die sich auf virtuelle Chorvideos spezialisiert hat. Er besuchte das Oberlin Conservatory of Music, wo er elektronische Musikkomposition studierte.
Mit eigenen Songs tourte er ausgiebig durch die USA und trat gelegentlich als Gast bei Lucy Dacus auf. Seine erste Single In The Fading Light aus der 2016 erschienenen Debüt-EP For Gabriel war unter Kritiker:innen ein kleiner Geheim-Tipp.
Mit Passenger stellt er die erste Single aus seinem kommenden Debütalbum With Eliza vor. Der Song wie auch das gesamte Album entstanden bereits im August 2018 als Arp mit den befreundeten Musiker:innen Lucy Dacus und Ali Thibodeau in Richmond, Virgina lebte.
Das zugehörige Video wurde in Zusammenarbeit mit Arps Bruder Carson außerhalb seiner Heimatstadt Alexandria, Virginia gedreht und wirft wie der Song einen ähnlich geduldigen und nostalgischen Blick auf die Landschaft der Kindheit des Musikers.
Slow Joy – Crawling
Der aus Dallas, Texas stammende Multi-Instrumentalist Esteban Flores, der unter dem Künstlernamen Slow Joy auftritt, hat mit Crawling einen sehr emotionalen Song über den Verlust eines geliebten Menschen durch Drogenmissbrauch geschrieben.
Aufgrund seiner Erziehung und Inspiration legt er stets Wert darauf, mit dem Gefühl eines Chicano den mexikanisch-amerikanischen Lebensstil in seine Veröffentlichungen aufzunehmen.
Crawling ist die Dokumentation meines Heilungsprozesses, nachdem ich meine Mutter durch Drogenmissbrauch verloren hatte. Klanglich stellt der Song düstere Strophenabschnitte mit lauten, wütenden Gitarren gegenüber, um die Zuhörer in diese Spannung zu ziehen. Dieser Song, der innerhalb eines Monats geschrieben, aufgenommen und gemischt wurde, ist der erste von vielen, die sich mit dem Kampf des Verlustes befassen.
Esteban Flores über den Song
Tara MacLean – If I Fall
Die in ihrer Heimatprovinz Prince Edward Island lebende kanadische Singer-Songwriterin Tara MacLean ist seit über 20 Jahren eine international bekannte und preisgekrönte Studio- und Tourkünstlerin. Als Aktivistin für Umwelt und soziale Gerechtigkeit hat sie kürzlich die Medaille des kanadischen Senats für ihre Arbeit in ihrer Gemeinde erhalten. Ihre größte Freude ist es aber, Mutter von drei Mädchen zu sein.
Sie hat bereits sechs Soloalben geschrieben und aufgenommen sowie zwei Alben mit ihrer Band Shaye (mit Kim Stockwood und Damhnait Doyle). Tara wurde bei der Nettwerk Music Group, EMI Canada, Capitol US/Asia unter Vertrag genommen und ist immer noch bei Sony Music Publishing Canada. 2020 erhielt sie die Auszeichnung SOCAN Songwriter Of The Year sowie Solo Recording Of The Year für ihr Album Deeper bei den Music PEI Awards und eine ECMA-Nominierung für das Pop-Album des Jahres.
Sie freut sich darauf, im März 2023 ihre Memoiren über ihr Leben in der Musik bei einem großen Verlag zu veröffentlichen. Begleitet wird dieses Buch von einer neu interpretierten Sammlung ihrer früheren Arbeiten, sowie neuem Material, produziert von Daniel Ledwell. Vorab veröffentlicht Tara MacLean eine neue Version ihres Hits If I Fall aus dem Jahr 2000. Diese neue Version ist ebenfalls enthalten in dem angekündigten Album Sparrow.
Colyn Cameron – Deepfakes
Der ehemalige Frontmann und Sänger der aus Vancouver, British Colombia und Portland, Oregon stammenden Indie-Rock-Band Wake Owl, die sich seit dem zweiten Album Kaleidoscopes (2017) eine kreative Pause gönnt, hat vier Jahren nach seinem Solo-Album Sad & Easy das neue Album Freehand veröffentlicht. Die Songs für das Album entstanden in Vancouver, wohin Colyn Cameron kurz vor Beginn der Pandemie aus seinem bisherigen Lebensmittelpunkt Los Angeles zurück umgezogen ist. Er nutze die musikalischen Freiheiten, um Themen wie Technologie, Abenteuer, Selbstwert und Liebe mit leichten Anspielungen auf weltliche Beklommenheit zu erforschen.
Die neueste Single Deepfakes handelt von einer Form der KI-Technologie, befasst sich aber auch mit dem Schleier des Kapitalismus, unter dem wir existieren, und wie in der nahen Zukunft der Marathon des Konsums und die verzerrte Natur unserer Gegenwart zusammenhängen.
M.E. Netzke – Curtains
Der in Vancouver lebende M. E. Netzke schreibt und performt seit Frühjahr 2019 sein selbsternanntes Doom Croon, einen zurückgenommen Gesangstil mit Anlehnungen an den Slowcore. Sein Gesang wird oft als Barock-Folk beschrieben, der Künstlern wie Rufus Wainwright, Beirut, Patrick Watson und Lord Huron ähnelt.
Mit der Unterstützung vom Produzenten und Ingenieur Jon Anderson hat er es geschafft, einen Platz zu finden, der es seinem schizophrenen Musikgeschmack ermöglicht hat, sich zu vereinen und auf eine angenehm ehrliche Art und Weise zu vermischen.
Der Track Curtains wurde in einem Wohnwagen am Stadtrand von Whitehorse, Yukon, geschrieben. Es war im Sommer, wenn die Sonne dort nie untergeht, und die einzige Erholung vom endlosen Tageslicht waren dunkle Vorhänge, die der Vormieter aufgehängt haben muss.
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