KRITIK: Richard Hawley – In This City They Call You Love
Singer/Songwriter, Gitarrist und Produzent Richard Hawley wurde 1967 im englischen Sheffield geboren und spielte in den 1990er Jahren in der Band The Longpigs bis ihn 1997 sein langjähriger Freund Jarvis Cocker, Frontmann von Pulp, einlädt, in seiner Band die Saiten zu zupfen.
Cocker und Pulp-Bassist Steve Mackey waren von den Aufnahmen, die Hawley von eigenen Songs eingespielt hat, so begeistert, dass sie ihm anraten, eine Solokarriere zu starten. 2000 erscheint daraufhin sein Debüt-Album Richard Hawley. In den Folgejahren veröffentlicht er nahezu alle zwei Jahre ein Album.
Es erscheinen von ihm die Alben Late Night Final (2001), Lowedges (2003), Coles Corner (2005), Ladys Bridge (2007), Truelove´s Gutter (2009), Standing at the Sky´s Edge (2012), Hollow Meadows (2015) und Further (2019). Die meisten Single-Auskopplungen, insgesamt sechs, und damit verbunden die höchsten Charts-Platzierungen kamen aus dem sehr gut besprochenen Album Coles Corner und festigten seinen Ruf als kreativer Songwriter und Produzent. Mit frühen Support-Auftritten für Bands wie Coldplay, Radiohead oder R.E.M. erarbeitete er sich zudem eine treue Fangemeinde.
Mit dem Song Tonight the Streets Are Ours aus dem 2007-er Album Ladys Bridge, der für den Bansky-Dokumentar-Film Exit Through the Gift Shop ausgesucht wurde, erlangte er 2012 die bisher größte mediale Aufmerksamkeit. Im letzten Jahr erschien mit Now & Then: The Very Best of Richard Hawley ein erstes Compilation-Album.
Sein aktuelles Album In This City They Call You Love ist sein drittes Album auf dem deutschen Label BMG, nachdem er früher bei den Labels Setanta Records, Mute Records und Parlophone Records veröffentlicht hat. Dem Album vorangestellt waren die Singles Two for His Heels, Heavy Rain und Prism in Jeans, die allesamt keine höheren Charts-Platzierungen erreicht haben.
Nachdem Hawley sich in den letzten Jahren in der erfolgreichen Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Künstlern wie u.a. Robbie Williams, Gwen Stefani, Arctic Monkeys, Elbow, Paul Weller und Texas ein hohes Ansehen erarbeitet hat, ist das neue Album nach fünf Jahren Pause eine positive Weiterentwicklung ohne große Überraschungen.
Wie auch auf anderen Alben, hat sich Hawley erneut seine Heimatstadt Sheffield vorgenommen und ihr mit dem Track People eine akustische Hommage erwiesen. Der Song ist in dem sehr vielfältigen Album der Fokustrack und das schlagende Herz. Aus den Song-Lyrics stammt auch der Titel des Albums.
Die meisten Tracks passen in das von ihm bekannte Song- und Sound-Muster, ohne auf neuen Pfaden zu wandern. Ungeachtet dessen klingen die meisten Songs frisch und modern und haben einen vorangehenden Esprit, den sich so mancher Künstler wünschen würde.
Hervorzuheben ist insbesondere die Ballade Heavy Rain, die wunderbar an die Zeiten von Coles Corner aus 2005 erinnert und genauso wie die Songs I´ll never get over you und Tís Night bei den Hörer:Innen einen wohligen Schauer hinterlässt.
Im Grunde bleibt sich Richard Hawley aber treu und bedient die Erwartungen an eine Mischung aus Roy Orbison und Duan Eddy mit einem erkennbaren Einschlag von Elvis Presley, mit dessen Tochter Lisa Marie Presley er den Song Weary für ihr 2012-er Album Storm & Grace geschrieben und im Duett eingesungen hat.
Als Fazit ist festzuhalten, dass Richard Hawley weiterhin produktiv und kreativ ist. Das aktuelle Album gehört zweifellos unter die besten der bisher veröffentlichten Alben.
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