The End of Travelling – Vol. 116
Mit der unregelmäßigen Serie der The End of Travelling-Listen möchte ich Euch auf spannende neue Songs, die vor allem über die Musik-Promotion-Plattform SubmitHub, meist direkt von den Künstler:innen selbst, veröffentlicht worden sind, aufmerksam machen.
Also Kopfhörer aufsetzen, Augen schließen und ganz entspannt zurücklehnen …
Dead Professional – Nobody But Me
Eine Mischung aus gitarrenbetontem Rock und klassischem Americana beschreibt den Musikstil von Dead Professional, dem in Virginia geborenen und in Philadelphia lebenden Singer-Songwriter John Harouff, der 2023 nach einer langen Pause zurückkehrt, in der ihn eine Rückenmarksverletzung fast seine Stimme und sein Gitarrenspiel gekostet hätte, ziemlich gut. Allerdings sollte man die sehr prägnante, wunderbar anschmiegsame und anpassungsfähige Stimme von Harouff keinesfalls vergessen.
Sein Debüt-Album Hard, Hard, Hard (2014) war eine Mischung als Retro-Elvis-Covern und Rockabilly. Die anschließende EP Young Hardware (2015) folgt den bereits ausgetretenen Pfaden. Mit der Single You and me both (2016) wandte er sich aber bereits dem Americana zu.
Die Erfahrung seiner Erkrankung führte zu einer neuen Entschlossenheit, die Musik nicht nur wieder in den Vordergrund zu rücken, sondern das ohnehin sehr authentische Songwriting und die Produktion über den kühlköpfigen Minimalismus früherer Arbeiten hinaus in ein neues emotionales und klangliches Gefilde zu bewegen.
Die erste Single der neuen Zeitrechnung Ashes are Ashes (2023) ist daher auch schon ein ganzes Stück ruhiger und introspektiver als die bisherigen Tracks. Zu diesem neuen Stil passt auch die bereits erschienene Single Now and Then und die aktuelle Single Nobody but me, die den Romantiker im Musiker zeigt und fast wie ein The War on Drugs-Track klingt. Ein außergewöhnlich entspannter und getragener Rock Song mit ganz viel Gefühl.
JT Roach – Dissolve
John Thomas Roach ist ein amerikanischer Sänger und Songwriter aus Los Angeles, Kalifornien. Er war der Gewinner des Finales der ersten Staffel der NBC-Show Songland, in dem er den One Republic-Song Somebody to Love für die Aufführung und Aufnahmen auswählte.
Er ist bei Prescription Songs für die Veröffentlichung als Autor/Produzent unter Vertrag und sein Solokünstlerprojekt wurde über 100 Millionen Mal gestreamt. Zwischenzeitlich hat er diverse Aufnahmen mit Künstlern wie Slander, Emily Warren, Stephen, Said The Sky, Don Diablo, Jason Ross, Subtronics, ROZES und viele mehr produziert.
Er plant, im Januar 2024 ein Album und im Februar 2024 ein komplettes Remix-Paket mit allen Zusammenarbeiten mit andere Musikern aus dem Chill House/Electronic-Bereich herauszubringen.
Über seine aktuelle Single Dissolve heißt es im Pressetext:
Dies ist die erste Single aus meinem kommenden Soloalbum Death As A Lover. Alle Lieder können als einfache, sexy Liebeslieder gehört werden, sie können aber auch als Reflexionen über den Tod gehört werden. In diesem Lied geht es um das Ertrinken, da ich als Kind zwei Mal Angst vor dem Ertrinken hatte. Ich habe diesen Song selbst in Silverlake, Kalifornien, in meinem Heimstudio geschrieben und aufgenommen. Für die Hauptakustik habe ich eine klassische Akustikgitarre von Taylor und für die Synthesizerschichten einen JUNO 06A-Synthesizer verwendet.
B.Miles – Backseat Lovers
Die New Yorker Künstlerin B.Miles hat ihr zweites Album Different Pages für Ende September angekündigt. Es ist die erste Veröffentlichung seit über drei Jahren.
Thematisch geht es in dem Album um veraltete gesellschaftliche Erwartungen, die an Frauen in ihren Zwanzigern und Dreißigern gestellt werden, wie langfristige Beziehungen, ein „sicherer“ Job, ein Haus in einer ruhigen Gegend etc.
Über die klassischen Trennungsalbum-Themen hinaus geht es bei Different Pages darum, den Mut zu haben, sich zu fragen, ob man wirklich glücklich ist, und – was noch wichtiger ist – etwas dagegen zu unternehmen, wenn man es nicht ist.
Das Album markiert zudem B.Miles’ bisher erstes Full-Band-Projekt, inspiriert von einer Reihe von Live-Shows mit ihren besten Freunden (Eric Nizgretsky, Jackson Firlik, Matias Quarleri, Rob Seeley), die sie Anfang des Jahres zum Headliner im Bowery Ballroom führten.
B.Miles über die ausgekoppelte Single Backseat Lovers:
Backseat Lovers ist ein Lied, das sich der Art der Stille widmet, die sich wie ein Gespräch anfühlt. Im Mittelpunkt steht das Ende einer Beziehung und die Frage, wie distanziert und nah zwei Menschen in dieser Zeit gleichzeitig sein können. Dies ist ein Song, bei dessen Veröffentlichung ich mich lange Zeit unwohl gefühlt habe, aber meine Bandkollegen haben mich ermutigt, keine Angst vor dem Song zu haben. Es ist ein sehr ehrlicher Song, er könnte an der Grenze zu zuviel Ehrlichkeit stehen.
Harmless – Hate Me
Der Songwriter/Produzent Nacho Cano wurde in Mexiko-Stadt geboren und lebt heute in Los Angeles während er Musik unter den Namen Twin Cabins, Canito und aktuell Harmless veröffentlicht. Als er im Alter von zehn Jahren nach San Diego auswanderte, nutzte Cano Hip-Hop, um seine Englisch-Fähigkeiten zu erweitern.
Die Songs zum Solo-Projekt Twin Cabins wurden in seinem Schlafzimmer im Studentenwohnheim aufgenommen, da er unbedingt Musik machen wollte, die er mochte und um seiner damaligen Freundin zu sagen, dass sehr er sie mochte. Mit dem Projekt Canito erweiterte er sein musikalisches Spektrum um das Sampling von Hip-Hop, das seine Art Musik machen stark beeinflusst hat.
Der nächste musikalische Entwicklungsschritt ist das Projekt Harmless, dass eine farbenfrohe Mischung aus Emotionen sein soll, die nahtlos mit hellen elektronischen Synthesizern, sanften Vocals und gelegentlich verspieltem Saxophon verwoben sind.
Cano will im März 2024 sein erstes Album Springs Eternal veröffentlichen. Er schrieb das Album in seinem kleinen Büro, das in ein Heimstudio umgewandelt wurde, in Silverlake, Kalifornien. Die Platte wurde von Yves Rothman im legendären Sunset Sound Studio in nur neun Tagen mitproduziert. Vorab veröffentlicht sind bereits die Singles It’s Only You, Rosie, What U Want und As I Lay Chillin.
Aktuell erschienen ist das sorgfältig erstellte Musikvideo zu seiner neuen Single Hate Me. Unter der Regie von Isabelle Aspin und Brian Smee mit Animation von Smee, handgezeichnetem Hintergrund von Aspin sowie Kreaturendesign und Spezialanimation von Haewon Lee ist das Video ein animierter Liebesbrief der Regisseure und Cano an den Film.
Bernard Hering – Colorado
Bevor die Aufnahmen zum zweiten Album des niederländischen Singer-Songwriters Bernard Hering begannen, legt er sich hinsichtlich der Ausrichtung des Albums konkret fest: „Es muss live und analog aufgenommen werden. Es muss sich einfach echt anfühlen. Ich und meine Gitarre und ein paar Tasten und Soundscapes im Hintergrund.“
Nach vielen Monaten der Arbeit an den intimen und ernsthaften Songs, sind die entstandenen Aufnahmen zu einem ehrlichen Spiegelbild des Musikers und Songwriters geworden. Zusammen mit seinem alten Freund Maarten Harry de Boer nahm er die Songs live auf Band in Maartens altem Analogstudio in Amsterdam, Niederlande, mit dem befreundete Len van de Laak an den Tasten, auf.
„Wir haben versucht, klanglich zu diversifizieren“, sagte Bernard. „Jeder Song hat seine eigene Atmosphäre, seine eigene Geschichte. Alle Songs wurden live aufgenommen, keine Kürzungen, keine Bearbeitungen, kein gar nichts. Eine reine Live-Performance.“
Das Album Out of thin air umfasst genau wie sein Debüt-Album Pioneer Avenue (2018) 10 Songs und wird im September 2023 bei Concerto Records veröffentlicht.
Über den aktuellen Track Colorado heißt es im Pressetext:
In „Colorado“ geht es um die Entscheidung, die er getroffen hat, sein Zuhause zu verlassen, um in den Bergen Colorados zu leben. Er bittet seine Liebe, ihn zu besuchen und ihn bei diesem neuen Abenteuer zu begleiten. Er wählt das Abenteuer über die Liebe, bereut es aber auf eine Art und Weise, dass er sich wünscht, seine Liebe wäre an seiner Seite. Der Song „Colorado“ ist live, in einem Take, analog auf 8 Spuren aufgenommen. Ich und meine Akustikgitarre teilen diese Geschichte mit Ihnen.
Blanco White – Tell Me That You Need Me
Blanco White startete 2014 als Soloprojekt des Londoner Singer/Songwriters Josh Edwards. Nachdem er in Cádiz, Spanien Gitarre und später in Sucre, Bolivien das Andeninstrument Charango studiert hatte, war es sein Ziel, musikalische Elemente aus Andalusien und Lateinamerika in seiner individuellen Musik zu vereinen.
Seiner 2016er Debüt-EP The Wind Rose folgte im gleichen Jahr die zweite EP Colder Heavens, die mit dem Produzenten Ian Grimble (Bears Den, Matt Corby, Daughter) aufgenommen und 2017 auf AntiFragile Music veröffentlicht wurde.
Nach der dritten EP Nocturne (2020) erschien ebenfalls in 2020 sein Debüt-Album On the other Side. Anschließend tourte es als Support von Jose Gonzalez und Gregory Alan Isakov durch Europa. Seitdem sind diverse weitere Singles veröffentlicht worden sowie Anfang des Jahres 2023 die EP Time can prove you wrong.
Das neue Album Tarifa weist bemerkbare Dream-Pop-Einflüsse auf, wie man sie von Beach House kennt. Hier kommen Orgeln, Synthesizer sowie organische Instrumentierung und Percussion zum Einsatz. Edwards‘ sanfte, poetische Seite erinnert an Künstler:innen wie Sufjan Stevens und Feist, wobei die akustischen, aus den Anden stammenden Instrumente Charango und Ronroco zentrale Bestandteile von Blanco Whites Klang bleiben. Das Album entstand in Zusammenarbeit mit Pilo Adami, mit dem Edwards die Percussion-Aufnahmen in den Punta Paloma-Studios an der Küste von Tarifa realisierte. Edwards und Adami kehrten später zurück nach London, um dort die Produktion gemeinsam mit dem Produzenten und Musiker Nathan Jenkins (aka. Bullion) abzuschließen.
Nach der Veröffentlichung der ersten beiden Single-Auskoppelungen, dem Titeltrack Tarifa, und der zweiten Single Silver Beaches folge Ende September die Single Tell Me That You Need Me.
Im Rahmen seiner ersten Headline-Shows tritt der Künstler in Deutschland und in der Schweiz auf.
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