Feridun Zaimoglu – Die Geschichte der Frau
Feridun Zaimoglus Vorhaben war bestimmt gut gemeint, aber wenn es an der Umsetzung hapert, reicht die bloße Idee leider nicht aus.
Buch kaufen Vö: 20.02.2019 KiWi VerlagDie Geschichte der Frau, im Februar im KiWi Verlag erschienen, ist ein hoch angepriesener Roman, der die Bezeichnung nur bedingt verdient.
Denn es sind eigentlich zehn aneinandergereihte Geschichten aus der Perspektive zehn unterschiedlicher Frauen, die aber in keinster Weise miteinander verstrickt sind. Zaimoglu erhebt seine Stimme und leiht sie ihnen. Ein Mann, der für Frauen spricht und das auch noch viel zu viel über Männer. Braucht man das? Sicherlich nicht. Das Innenleben, Gefühle und Bedürfnisse spielen dabei quasi kein Rolle. Wäre vielleicht auch des Guten zu viel, wenn der Autor dies auch noch versuchen würde nachzuempfinden.
Sprachlich und inhaltlich ist das schon eher schwere Kost und definitiv braucht man nach jeder Geschichte eine längere Pause. Von Zippora (1490 v. Chr.), über Brunhild (429), die Fabrikantentocher Lisette Bielstein (1849) bis hin zu Valerie Solanas (1968). Allen Frauen schenkt Zaimoglu knappe 40 Seiten, um die Geschichte der Frau zu präsentieren.
Dem Buch vorangesetzt, heißt es „Es spricht die Frau. Es Beginnt.“. Nur spricht hier keine Frau, sondern ein Mann, der es, wie bereits zu Beginn erwähnt, gut meint, aber trotzdem ein Mann ist, der zu denken scheint, ausgerechnet seine Stimme bräuchte die Frau, um ihre Geschichte zu erzählen.
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