The Heavy – Sons
Die Schweren sind zurück! Brachial, voller Wut und Blues im Blut kommt der britische Vierer mit seinem fünften Streich Sons um die Ecke.
War man bisher eher soulige, James-Brown-ige Töne von The Heavy gewohnt, eröffnet das Albums mit Heavy for you gleich eine ganze Portion krawalliger. Ein wenig Zeal&Ardor schwirrt und brettert hier durch den Gehörgang. Aber dann beruhigen The Thief, Better One und die Single Fire den verschreckten Fan.
The Heavy machen weder Metal noch Experimente, die zu gewollt sind.
Auch danach ist die Platte eher Sonntag Nachmittag als Freitag Abend. Eher Putz-Playlist als Rock-Oper. Aber ist nichts Schlechtes.
Gäbe es einen zweiten Teil von Baby Driver oder eine Pulp Fiction – Hommage, Sons könnte quasi ohne Ausfall als Soundtrack herhalten. Ein bisschen ist es mit dieser Platte, wie mit dem Debütalbum der Leoniden.
Da ist Laune drin. Und zwar so gute, so unbeirrbare, dass man sich ihr nicht im geringsten entziehen kann.
Der Opener führt hier allerdings vollkommen auf die falsche Fährte, in der Mitte des Albums hätte er als Songexperiment besser gepasst. Stichwort Experiment: Simple Things mit Drum Machine und Synthesizer-Bass ist der einzige echte Stolperer auf der Platte. Programmiertes Schlagzeug kann je nach Genre hervorragend als Grundgerüst passen, in diesem Song führt sie eher dazu, dass er die ganze Zeit mit angezogener Handbremse fährt.
A Whole Lot of Love. Hm. Fahren wir jetzt die Greta van Fleet Tour? Nur nicht zu viel Hommage, aber merkt trotzdem jeder? Gottseidank nicht. Der Song ist einer der absoluten Highlights des Albums. Füße wippen, Hüfte wackelt, schönen Dank für den Tanz. Sons schließt ab mit zwei Western-esquen Songs, bei denen die Saloontür nur so wackelt. Insgesamt ein Album, das die Qualitäten der Band sehr unterstreicht, bei den Experimenten aber ein wenig das typische „Ich-veruchs-mal“ ausstrahlt, das so viele Bands ab Album drei mit sich tragen. Das geht besser. Der Rest kann genauso bleiben.
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