Colaris – Nexus

Colaris – Nexus

Renewal war ein starkes Ding der Newcomer Colaris. Auf ihrem neuen Album Nexus beweisen die Instrumentalrocker erneut, warum sie seit ihrem Debut als eine der großen Hoffnungen des deutschen Post-Rock/Post-Metal gehandelt werden.

Instrumental-Rock, Post-Rock, Post-Metal und wie sie noch alle heißen, jene Genres, deren Bands mitunter recht ähnlich klingen, haben alle ein gemeinsames Problem: Live ist das Musikerlebnis wesentlich aufregender als zu Hause auf Platte. Die Kick-Drum und der Bass vibrieren angenehm im Magen, der Kopf bangt im Rhythmus, die Menschen um einen sind genauso begeistert und bestenfalls gibt’s noch eine coole Lichtshow obendrauf.

Was tun also mit Nexus, dem neuestem Studio-Output der Pirmasenser Instrumentalband Colaris? Erstmal die Anlage auf drehen. So laut wie nur möglich. Augen zu. Unbedingt. Wer mag, erhebt sich von der Couch. Für’s ultimative Heim-Konzertfeeling. Nach den ersten Takten des obligatorischen ruhigen Intros betreten die Musiker die Kopfkino-Bühne und nach einer Minute ist klar: Es ist Musik für den Moment, nicht für die Ewigkeit. Eintauchen und genießen heißt die Devise.

Es folgen weitere sieben solcher Mal-laut-Mal-Leise-Riffgewitter. Wer noch nicht aufgestanden ist, tut’s spätestens beim krachenden Crescendo des dritten Songs, „Lemuria“. Wer will, verträumt dann die satten Tom-Läufe und den knurrenden Bass zu Beginn von „Shoals“. Wird von der Gitarre – genretypisch mit massig Delay – begleitet, bis zum grandiosen Finalriff des Songs. Oder zuckt das Feuerzeug für’s ruhigere, reverbverwaschene „Im Sog“, dem Song, der titelgebend für das Album zu sein scheint. Nexus geht nämlich irgendwie als Konzeptalbum durch. So beschwört die Band aus Rheinland-Pfalz mit den acht Nummern ihren eigenen Nexus, einen Ort des Schutzes oder des Trosts fernab der Realität, herauf. Sie reflektieren Höhen wie Tiefen der kürzlichen Bandgeschichte und versuchen, die HörerInnen in diesen Sog mitzureißen. Obwohl das durchaus gelingt, liegt die Vermutung nahe, dass das konzeptuelle Konstrukt nachträglich über die Kompostionen gestülpt worden ist. Schließlich machen Colaris Musik, die sich von ihrer Impulsivität nährt. Es ist Musik im Hier und Jetzt. Nicht für die Ewigkeit.

Nexus erscheint auf Vinyl und CD in Zusammenarbeit der Labels Revolvermann Records, Narshardaa Records und Wolves and Vibrancy Records sowie als MC via Puzzle Records. Geschenkt, dass die Scheibe auf einer Tour quer durch Deutschland, Österreich, Luxemburg und die Schweiz live präsentiert wird. Hingehen heißt da die Devise! Und ruhig auch mal die Augen öffnen.

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Von Veröffentlicht am: 07.07.2015Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018414 WörterLesedauer 2,1 MinAnsichten: 855Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: , , , , , , 0 Kommentare on Colaris – Nexus
Von |Veröffentlicht am: 07.07.2015|Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018|414 Wörter|Lesedauer 2,1 Min|Ansichten: 855|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: , , , , , , |0 Kommentare on Colaris – Nexus|

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Über den Autor: Sebastian Obermeir

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  1. Anonymous 26.08.2015 at 20:20 - Reply

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  2. Anonymous 12.08.2015 at 18:50 - Reply

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  3. Anonymous 07.07.2015 at 23:49 - Reply

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