BERICHT: Nothington am 27.04.2018 im Stone Ratinger Hof Düsseldorf

Wahnsinnig gutes Programm im Stone in Düsseldorf. Western Settings, Get Dead und Nothington an einem Abend. Das letzte Mal muss vor ungefähr einem Jahr gewesen sein. Damals haben Nothington zusammen mit Swingin Utters und Toy Guitars gespielt.

Als wir vor dem Eingang des Stones im Ratinger Hof stehen, fällt es uns wieder ein, was wir bei unserem letzten Besuch so anstrengend fanden. Es gibt Verzehrkarten. Das heißt, immer wenn man eine Zigarette oder ähnliches rauchen gehen will, muss man seine Verzehrkarte begleichen und bekommt beim Hineingehen wieder eine neue. Weniger Punkrock geht kaum.

Nachdem wir mehr als eine Stunde einen Parkplatz gesucht und uns irgendwann für einen mehr oder minder legalen Stellplatz entschieden hatten, waren Western Settings schon komplett und Get Dead zur Hälfte mit ihren Sets durch. Na toll. So richtig wollte der Funke von Get Dead aber auch nicht überspringen. Die Band war nicht schlecht, aber irgendwie auch nicht so richtig gut. Schöne schnelle Parts, die immer wieder von merkwürdig eingebauten „Ohohohs“ gebremst wurden. Sehr störend. Selten so im Zwiespalt gewesen beim Hören einer Band. Ein Highlight von Get Dead war für mich das Soundsystem-Cover von Operation Ivy. Das war sound- und gesangstechnisch mal so original.

Was dann folgte, war der Abschied von Nothington. Kurz vor dem Konzert in Düsseldorf gaben die Jungs aus San Francisco ihre Trennung bekannt. Es wird wohl noch im Herbst eine Tour geben und dann war es das. Umso wichtiger den Abend so richtig zu genießen.

Die Band spielte einen bunten Mix aus alten und neuen Liedern. Und wieder war ich erstaunt darüber, dass eine Punkrock-Band drei wirklich gute Sänger in ihren Reihen hat. Das ist doch wirklich eine Seltenheit. Da gefühlt jedes Lied eine Hymne ist, gehen auch bei gefühlt jedem Lied irgendwelche Fäuste in die Höhe. Hier bremsen die vielen „Ohohos“ nicht, sondern sie beflügeln und treiben voran. Jay Northington bedankt sich mit Küssen bei den Zuschauer*innen und nach einem eigentlich perfekten Set und einer tollen Zugabe ist Schluss.

Titelbild: (c) Paul Schall