Zinnschauer Studiodoku: Teil 2 – Wenn du lachst und nur so tust oder: Schlafentzug statt Langeweile
It was the first time in a long time
That I felt alive. At least I tried.
Touché Amoré – Gravity, Metaphorically
Wie entsteht Wahres in einer verkehrten Welt? Ist Ehrlichkeit die höchste Tugend? Vertrauen hilft, Mensch verlässt sich auf Mensch. Daran klammern wir uns und finden Halt. Wir glauben daran, dass wir uns Schuld teilen können, dass Geteiltes Halbes sei. Jeder Mensch sei dann vollkommen, wenn er sich an anderen halte, keiner trägt das Leben allein. Aber hält das überhaupt irgendwer aus? Wie geht es raus aus den ständig beengenden Wänden, die uns umgeben und die Bande zwischen uns vergiften? Ist das Gute irgendwann verbraucht? Die Batterien leergesaugt, die Hoffnungen verpufft in verdreckter Luft.
Zwei Seiten, Zwei Versionen, Zwei Möglichkeiten. “Hunger. Stille” ist verkopft und gleichzeitig ein irrationaler Gefühlsausbruch. Es ist eine Abrechnung inklusive Versöhnung, Vergeben und Nachtragen. Das Album ist das “Es könnte auch anders sein”. Sie erzählt was war, was ist und was wird. Egal wie. Sie fragt nach dem Einfluss auf das Geschehen: Wie sehr sind wir Produkt unseres eigenen Tuns? Was macht Gemeinsamkeit aus? Wie können wir uns miteinander wohlfühlen?
Mitten in der Nacht starren wir auf den Bildschirm. Bunte Linien reihen sich neben- und untereinander auf und bilden ein Gebäude aus den vielen Stunden, die wir hier schon verbringen. Es ist seltsam geformt. Die Tage verstreichen im Wechselbad aus Ernsthaftigkeit, aus Respekt vor der verbleibenden Zeit, aus Angst es nicht gut genug zu machen und humoristischen Alltagseinlagen, die als Widerspruch so gut hier her passen. Die Wände, die uns hier umgeben werden von der Sonne belagert, wir von leichter Unermüdlichkeit. Die Konzentration wird ausgereizt, bis auch das letzte Auge nachgibt. Wir probieren aus. Vielleicht an der Stelle doch nochmal den Text ändern? Warum kommt da eigentlich der Ton? Lieber etwas aggressiver, vorwurfsvoller? Jeder von uns hat hier immer wieder etwas zu tun, Langeweile verspürt niemand. Es ist der Gedanke daran, das Alles hier vollständig werden zu lassen, der uns antreibt.Und: Wir liegen im Zeitplan. Es gibt keine großen Pannen, kleine Zweifel nagen an uns, das gute Gefühl entsteht durch vielfache Absprache und Rückversicherung. Ist das wirklich gut so? – Ja, es darf gar nicht anders sein!
Du weißt nicht wohin mit der Angst.
Solange ich sie trage bin ich deine Last.
Sag mir, wie lang habe ich alles falsch gemacht?
Du bleibst der Beweis, dass man Schuld nicht immer teilt.
Fürs Protokoll: Der Gesang ist komplett aufgenommen.
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