BERICHT: God is an Astronaut | 28.07.2013 Zeche Carl, Essen

BERICHT: God is an Astronaut | 28.07.2013 Zeche Carl, Essen

Das Semester ist vorbei, die letzte Klausur geschrieben, die letzte Hausarbeit abgegeben. Was macht man mit der neu gewonnen Freizeit, nachdem die letzten Wochen eher einseitig verliefen? Zwei PiN-Reporter entschieden sich für das Konzert von God Is An Astronaut in Essen.

Die Zeit bis zum Beginn wurde mit Austausch über das Studium überbrückt und mit der Frage, wann man eigentlich das letzte Mal ein Konzert zusammen besucht hat? In der letzten Zeit hielten sich Post-Rock Bands erstaunlich bedeckt was Touren angeht. Macht man in diesem irgendwie doch eher lethargischen Genre bei endlich nicht-kalten Temperaturen etwa Sommerpause? Doch die konzertfreie Zeit sollte ein Ende nehmen – und welche Band eignet sich da besser, als God Is An Astronaut, die einer der beiden anwesenden PiN-Reporter als erste Post-Rock-Band hörte und live sah und die jetzt ein größerangelegtes irgendwie-Comeback feiern wollen?

Es ist eine beschauliche Anzahl an Besuchern, die heute den Weg in die Zeche Carl gefunden hat. Neben dem guten Wetter könnte der nicht für Postrockverhältnisse doch recht ordentliche Abendkassenpreis von 22€ ein Grund dafür sein. Vor allem, da God Is An Astronaut am heutigen Abend die einzige Band sein sollten. Vorbands sucht man da leider vergeblich und so fallen die neidischen Blicke unabdingbar zu unseren Nachbarn in der Niederlanden. Dort spielten God Is An Astronaut am vorherigen Tag mit Amenra und The Black Heart Rebellion. Warum man nicht wenigstens eine von beiden Bands mit nach Essen brachte, bleibt unersichtlich. Allerdings hat zumindest einer der beiden Reporter das Glück diese beiden großartigen Bands live zu sehen (an dieser Stelle ein kleines „Haha“ von Fabian an Robin [Ein kleineres „Haha“ von Robin an Fabian, weil er God Is An Astronaut schon zweimal sah. Zählt das?]).

God Is An Astronaut beginnen also ohne Vorband um 20 nach 8 ihr Set. Mittlerweile zu fünft unterwegs sorgt die Band gleich beim ersten Song für gute Stimmung im Publikum. Das kleine Soundmanko, der etwas drönende Bass, wird im Laufe des Sets bereinigt, sodass für gute Klangqualität gesorgt ist. Neben Klassikern wie „Fragile“, „Forever Lost“ und „All Is Violent, All Is Bright“ werden auch diverse Songs vom neuen Album gespielt („Signal Rays“, „Spiral Code“ und andere), welches am 16. September diesen Jahres erscheinen wird. Bei diesen wird verstärkt auf Gesang gesetzt, der allerdings immer durch den Vocoder läuft und bei den meisten Songs ungefähr zur gleichen Stelle einsetzt, was leider alles ein wenig vorhersehbar macht. Auch scheint man auf dem neuen Album ein Faible für gefilterte Drum-Intros zu haben. Das heißt allerdings nicht, dass die neuen Songs live nicht zünden. Vielmehr stehen sie den alten Songs in nichts nach. Nachdem man nun etwas länger nichts mehr von den Iren gehört hat: GIAA sind gut gealtert.

Überhaupt klingen alle Songs deutlich brachialer als es der Hörer von den Platten gewöhnt ist. Die dort häufig dominierenden elektronischen Melodien weichen live dem gewaltigen Sound von drei Gitarren, wobei die Melodien in keinster Weise zu kurz kommen. Die Zuschauer erleben ein immer wiederkehrendes Spiel von ruhigen Parts und anschließenden Ausbrüchen. Untermalt wird alles von einer angemessenen Lichtshow, auch wenn die Visualisierungen aus früheren Tagen durchaus vermisst werden könnten. Aber gut, hier handelte es sich größtenteils eh um Pentagramme sowie Atombomben-Footage von weggeblasenen Häusern oder explodierenden Schweinen. Die Band ist gut drauf und in den Pausen wird sich artig bedankt und Werbung für das neue Album gemacht.

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Foto: GIAA Facebook

Nach knapp über einer Stunde verlassen God Is An Astronaut zum ersten Mal die Bühne. Allerdings lassen sie es nicht nehmen und spielen anschließend noch drei weitere Stücke. Nach einem weiteren neuen Stück, welches sich als bestes Stück des neuen Albums heraus charakterisiert, wird endlich das häufig geforderte „Suicide by Star“ gespielt. Die Band holt nochmal alles aus ihren Instrumenten heraus und schafft es sogar, dass selbst die beiden älteren Damen hinter uns nur der Musik lauschen statt sich fortlaufend zu unterhalten. Mit dem nicht minder starken „Route 666“ wird das Set abgeschlossen, wobei auch hier die elektronischen Elemente nochmals der Kraft der Gitarrenarbeit weichen müssen, die heute alles andere in den Schatten stellt. Trotz weiterem Fordern nach Zugaben endet das Set nach knapp 85 Minuten. Die Band hat einen wunderbaren Dienst geleistet. Anders lässt sich auch das Gedränge am Merchstand nach der Show nicht erklären. Wir sind uns einig, dass sich die 22 € Eintritt auf jeden Fall gelohnt haben und unsere Gedanken sind schon beim nächsten Konzert von God Is An Astronaut, am 25. September im Gebäude 9 in Köln. Dann aber bitte mit Vorbands.

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Von Veröffentlicht am: 31.07.2013Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018781 WörterLesedauer 4 MinAnsichten: 857Kategorien: Allgemein, KonzerteSchlagwörter: , , , 2 Kommentare on BERICHT: God is an Astronaut | 28.07.2013 Zeche Carl, Essen
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Über den Autor: Robin Aust

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